Reisen in Corona-Pandemie Wo noch Winterurlaub möglich ist

Düsseldorf · Für geimpfte Bürger gibt es zumindest aktuell mehr Reisechancen als viele denken. Das gilt auch für die Feriengebiete hierzulande. Ein Überblick.

Die Abfahrt vor malerischer Kulisse unterliegt strengen Regeln.

Die Abfahrt vor malerischer Kulisse unterliegt strengen Regeln.

Foto: dpa-tmn/Benjamin Nolte

Die Feiertage stehen vor der Tür, viele Bürger wollen wegfahren, doch die Zahl der Restriktionen wächst. Die wichtigsten Regeln im Überblick wie sie aktuell gelten.

Niederlande Obwohl unser westliches Nachbarland einen Lockdown verhängt hat, ist die Ein- und Ausreise weiterhin möglich. Allerdings sind bis zum 14. Januar alle Geschäfte abseits des täglichen Bedarfs geschlossen, ebenso Gaststätten und Restaurants.

Anbieter von Hotels und Ferienwohnungen dürfen Gäste weiterhin empfangen. Eine Reise mit mehreren Familien kann riskant sein, weil ein Haushalt nicht mehr als zwei Personen, die älter als 13 Jahre sind, empfangen darf. Bei Ferienparks müssen Freizeiteinrichtungen in geschlossenen Räumlichkeiten geschlossen werden. Deutschen Gästen einer Anlage wurde am Sonntag bereits Rabatt im Frühjahr als Entschädigung dafür angeboten, dass das Schwimmbad dicht gemacht wurde. Deutsche dürfen nur einreisen, wenn sie genesen, geimpft oder negativ auf Corona getestet wurden, was aber anscheinend wenig überprüft wird. In Deutschland werden die Niederlande als Hochrisikogebiet eingestuft. Ungeimpfte müssen also in Quarantäne und vor der Rückkehr einen Test machen.

Österreich Der generelle Lockdown in den Skigebieten ist mittlerweile beendet, mit Ausgangsbeschränkungen ist es der Regierung gelungen, die Zahl der Infektionen wieder deutlich zu senken. Am vergangenen Samstag lag die Inzidenz mit 230 deutlich unter den deutschen Werten. Ab diesem Montag gelten verschärfte Einreiseregeln: Vollständig geimpfte und genesene Einreisende müssen zusätzlich einen PCR-Test, der maximal 72 Stunden alt ist, oder eine  Booster-Impfung nachweisen. In Seilbahnen, Hotels und Restaurants gilt die 2G-Regel. Erwachsene, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen also draußen bleiben. Bei Jugendlichen zwischen zwölf und 15 Jahren wird dagegen ein negativer PCR-Test anerkannt. Bei einem Aufenthalt von einer Woche sind zwei solcher Tests nötig. Besonders unterhaltsam ist ein Urlaub in der Alpenrepublik eventuell nicht: Bars, Diskotheken und Apres-Ski-Lokale sind weiterhin geschlossen.

In Deutschland ist Österreich als Hochrisikogebiet eingestuft. Ungeimpfte müssen für zehn Tage in Quarantäne und sie müssen vor der Rückkehr einen Test machen. Freitesten ist für sie frühestens nach fünf Tagen möglich. Bei Kindern unter zwölf Jahren ist die Quarantäne nach fünf Tagen beendet.

Frankreich Das Land wird seit Sonntag ebenfalls als Hochrisikogebiet eingestuft mit der entsprechenden zehntätigen Quarantänepflicht für Ungeimpfte. Zudem müssen alle, die aus Hochrisikogebieten zurückkehren, vorab eine digitale Einreise­anmeldung ausfüllen. Getestete, vollständig Geimpfte und Genesene müssen dort ihren Test-, Impf- oder Genesenen­nachweis hochladen.

Dänemark Zeitweise galt das Königreich als Vorzeigeland bei der Pandemiebekämpfung, nun ist es mit einer Inzidenz von fast 1000 auch als Hochrisikogebiet eingestuft worden. Seit Sonntag müssen Theater, Kinos, Zoos und Vergnügungsparks geschlossen bleiben, Restaurants haben nur bis 23 Uhr geöffnet. Genesene und Geimpfte dürfen ohne Test einreisen, Ungeimpfte müssen einen Test vorlegen.

Schweiz Das Land will Wintersportfreunde anlocken, trotz einer Sieben-Tage-Inzidenz von 742 und einer niedrigen Impfbereitschaft. Die Schweiz wurde von Deutschland auch als Hochrisikoland eingestuft. Alle Personen ab 16 Jahren müssen bei der Einreise einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, oder einen Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden ist, vorweisen. Personen, die bei der Einreise keinen gültigen negativen Test vorweisen können, müssen sich nach der Einreise unverzüglich testen lassen (PCR-oder Antigen-Test). Wer dann länger in der Alpenrepublik bleibt, muss als Ungeimpfter zwischen dem vierten und siebten Tag einen zweiten Test machen, wobei ein Antigen-Schnelltest ausreicht. Das kann zwischen 25 und 40 Franken pro Person kosten.

Großbritannien Nachdem das Land zeitweise fast alle Restriktionen heruntergefahren hatte, ist nun das Chaos komplett: Londons Bürgermeister hat den Notstand ausgerufen. Am Samstag wurden 93.000 neue Corona-Fälle gemeldet, in Wahrheit sind es wohl einige Hunderttausend neue Infektionen am Tag. Wegen der besonders schnellen Verbreitung der Omikron-Variante wurde das Königreich als Virus-Varianten-Gebiet eingestuft. Jeder Rückkehrer muss für 14 Tage in Quarantäne, auch Geimpfte und Genesene. 

Bayern In Hotels, Pensionen und anderen Unterkunftsbetrieben im Freistaat gilt wie an Skiliften die 2G-Regel. Ungeimpfte dürfen also nicht kommen, Kinder sind von der Regelung ausgenommen. Bei Kulturveranstaltungen müssen Geimpfte sich zusätzlich testen lassen, was aber zwei Wochen nach einer Booster-Impfung entfällt. Wegen der deutlich höheren Inzidenzen als in NRW wurden Weihnachtsmärkte alle abgesagt.

Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern Auch hier dürfen Unterkünfte nur an Geimpfte und Genesene vermietet werden. Sie müssen sich vor Ankunft testen lassen, was in Schleswig-Holstein bei Geboosterten entfällt.

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