Machtkampf im Sachverständigenrat Rat der Wirtschaftsweisen tut sich schwer mit einer Frau an der Spitze

Analyse · Ausgerechnet wenige Tage vor der Präsentation eines wichtigen Gutachtens zur Wirtschaftskrise in der Corona-Pandemie ist sich Deutschlands bekanntestes Beratergremium uneins über die Wahl der Spitze. Eine Frau sollte es werden, aber es gibt Widerstände.

 Die Wirtschaftsweisen Achim Truger (l-r), Veronika Grimm, der frühere Vorsitzende Lars Feld, Volker Wieland und Monika Schnitzer stehen auf Stufen. Nach dem Abgang des Chefs des Gremiums gibt es Streit um die Nachfolge.

Die Wirtschaftsweisen Achim Truger (l-r), Veronika Grimm, der frühere Vorsitzende Lars Feld, Volker Wieland und Monika Schnitzer stehen auf Stufen. Nach dem Abgang des Chefs des Gremiums gibt es Streit um die Nachfolge.

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Es ist die Stunde der Ökonomen. Nach dem Einbruch der Wirtschaft durch die Corona-Krise weltweit und auch in Deutschland im vergangenen Jahr, sind auch die Aussichten im zweiten Jahr der Pandemie alles andere als gut. Der Rat der Wirtschaftswissenschaft ist also dringend gefragt. Doch wenige Tage vor der Präsentation eines Sondergutachtens zur Konjunktur in diesen schweren Zeiten streiten sich die Wirtschaftsweisen um die Führung in diesem wichtigen Gremium. Die Spitze ist frei geworden, seit sich die SPD geweigert hat, dem bisherigen Vorsitzenden, dem Freiburger Professor und Marktliberalen Lars Feld eine weitere Amtszeit zuzubilligen. Das hat zu einem Koalitionsstreit über die personelle Besetzung im Rat gesorgt, die Stelle Felds bleibt bis zur Bundestagswahl unbesetzt. Dafür müssen die Wirtschaftsweisen nun selbst einen neuen Chef oder eine neue Chefin bestimmen. Und die sind sich nicht einig. Zwei Fraktionen in der vierköpfigen Gruppe stehen sich gegenüber, und noch ist nicht klar, wer das Gutachten Kanzlerin Angela Merkel übergeben soll.