Deutsche Konjunktur schwächelt „Wirtschaftsweise“ senken Wachstumsprognose um fast die Hälfte

Berlin · Schlechte Nachrichten von den „Wirtschaftsweisen“. Sie senkten ihre Wachstumsprognose für 2019 auf 0,8 Prozent. Im November waren sie noch von einem Plus von 1,5 Prozent ausgegangen. Das sind die Gründe.

 Container liegen zur Abfertigung am Containerterminal im Hamburger Hafen (Symbolbild).

Container liegen zur Abfertigung am Containerterminal im Hamburger Hafen (Symbolbild).

Foto: dpa/Axel Heimken

Die „Wirtschaftsweisen“ haben vor dem Hintergrund der sich eintrübenden Konjunktur ihre Wachstumsprognose für 2019 um fast die Hälfte auf 0,8 Prozent nach unten korrigiert. Für 2020 erwartet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Zuwachsraten des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7 Prozent, wie die Ökonomen am Dienstag in Berlin mitteilten. Im vergangenen Herbst hatten sie in ihrem Gutachten für 2019 noch mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. Im Frühjahr 2018 waren sie von einem Plus von 1,8 Prozent ausgegangen.

Die Sachverständigen begründen ihre Prognose damit, dass das Expansionstempo der deutschen Volkswirtschaft merklich nachgelassen habe. Vorübergehende Produktionsprobleme in der Automobil- und Chemieindustrie seien dafür mitverantwortlich gewesen. Gleichzeitig habe sich die „Grunddynamik der deutschen Wirtschaft verlangsamt“. Dies gehe vor allem auf eine deutlich schwächere Exportnachfrage aus wichtigen Absatzmärkten zurück.

An diesem Mittwoch will Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Eckpunkte für den Haushaltsentwurf für 2020 und die mittelfristige Finanzplanung ins Kabinett einbringen. Oberste Priorität ist den Angaben zufolge, erneut eine „Schwarze Null“ zu schaffen, also einen Haushalt ohne neue Schulden. Angesichts rückläufiger Steuereinnahmen muss die schwarz-rote Koalition wohl den Gürtel enger schnallen.

(kron/dpa)
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