Düsseldorf Wirtschaftsführer stärken FDP vor Dreikönigstreffen

Düsseldorf · Während FDP-Chef Christian Lindner in einem Beitrag im Karrierenetzwerk Xing den Schulterschluss mit der Digitalszene sucht, stärken immer mehr Wirtschaftsführer aus der vermeintlich "alten Welt" den Liberalen den Rücken. "Wir brauchen im Bundestag dringend wieder eine liberale Partei, die sich für die soziale Marktwirtschaft und gegen die zunehmende Regelungsdichte einsetzt", sagt etwa Heinrich Weiss, Aufsichtsratsvorsitzender des Düsseldorfer Industriekonzerns SMS Siemag. Allerdings würde sich der Ex-Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie andere Schwerpunkte wünschen: "Die FDP sollte sich mehr um die Wirtschaftspolitik kümmern und nicht vorrangig um die Vorratsdatenspeicherung oder die Cannabisfreigabe."

Nach der Wahlniederlage bei der Bundestagswahl 2013 und dem Ausscheiden aus dem Parlament hatte die FDP zahlreiche Wähler verloren. In den vergangenen Monaten machten sich jedoch immer mehr Wirtschaftslenker öffentlich für die Liberalen stark - vielleicht auch, weil ihre einstige Hoffnungspartei AfD immer mehr nach rechts driftet und damit als Wahlmöglichkeit ausscheidet. "Wir brauchen mehr Eigenverantwortung statt Versorgungsmentalität", hatte Jürgen Hambrecht, Aufsichtsratschef des Chemiekonzerns BASF, zuletzt mehrfach öffentlich betont. Ähnlich wie Ex-Metro-Chef Eckard Cordes war er daher zuletzt auch in die FDP eingetreten.

Auch der frühere Telekom- und Lufthansa-Vorstand Thomas Sattelberger ist der FDP beigetreten - auch aus Enttäuschung über andere Parteien. "Die CDU ist sozialdemokratisiert, die SPD verharrt in alten Dogmen, die Grünen sind über weite Strecken antiwirtschaftlich", sagte Sattelberger dem "Handelsblatt".

(RP)
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