Berlin Wirtschaft startet zuversichtlich ins Jahr 2016

Berlin · Das Wachstum setzt sich trotz China-Krise fort, die Erwerbstätigkeit steht vor neuem Rekord, die Inflation bleibt gering.

Die deutsche Industrie rechnet trotz anhaltender Risiken auch im Jahr 2016 mit einem stabilen Wachstum in Deutschland. Es sei erneut ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von "knapp zwei Prozent" zu erwarten, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo. "Wie sich die Flüchtlinge auf die gesamtwirtschaftliche Leistung auswirken, können wir derzeit noch nicht gut beziffern." Es seien aber positive Konjunktureffekte zu erwarten durch zusätzliche Konsumausgaben.

Wachstum Auch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem wie im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent wächst. Damit hält der 2014 gestartete Aufschwung an. "Der Aufschwung wird vor allem von den privaten Konsumausgaben getragen", betonen die Institute. Die privaten Haushalte profitierten von der steigenden Beschäftigung und den Lohnabschlüssen, die deutlich über der Inflation lägen, sowie einer sinkenden Steuerbelastung und steigenden Transfers.

Dagegen hat die Exportwirtschaft mit dem Abschwung in den Schwellenländern zu kämpfen. Von Brasilien gingen 2016 keine Impulse für die Weltwirtschaft aus, von China geringere als 2015, sagte der BDI-Präsident. "In Russland müssen wir uns 2016 mit einem schrumpfenden Markt abfinden", sagte der BDI-Präsident. Mit Blick auf die von der EU verlängerten Sanktionen gegen Moskau wegen des Ukraine-Konflikts sprach er sich für eine Fortsetzung des politischen Dialogs aus.

Arbeitsmarkt Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt gut. Die Zahl der Arbeitslosen soll im Jahresschnitt trotz der Flüchtlinge, die auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen, nur leicht von 2,8 auf 2,9 Millionen steigen, erwarten die Forschungsinstitute. Zugleich soll die Zahl der Erwerbstätigen auf 43,2 Millionen steigen, ein neuer Rekord.

Inflation Die Verbraucherpreise werden auch 2016 kaum steigen. Die Institute gehen von einer Inflationsrate von 1,1 Prozent aus. Das ist zwar mehr als die 0,3 Prozent im Jahr 2015. Jedoch liegt die Inflationsrate damit immer noch weit unter der Zielmarke von knapp zwei Prozent, die die Europäische Zentralbank sich gesetzt hat.

(RP)
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