Düsseldorf Wie Sie im Haushalt sparen können

Düsseldorf · Haushaltsbuch führen, mit kleinen Tricks weniger Energie verbrauchen, sparsame Geräte kaufen - so gibt man weniger aus.

Vor der Arbeit noch schnell einen Kaffee geholt, nach Feierabend ein Essen mit den Kollegen. Und am Wochenende musste der Pullover mit, obwohl im Schrank drei ähnliche hängen. Der Blick auf den Kontoauszug ist dann oftmals ernüchtern: wieder im Dispo, wieder nichts angespart. Das muss nicht sein, meint Silvia Groh von der Verbraucherzentrale (VZ) NRW. Mit Führung eines Haushaltsbuchs lasse sich Abhilfe schaffen.

Finanzübersicht "Die erste und wichtigste Maßnahme, im Haushalt Geld zu sparen, ist, sich eine Übersicht über seine Finanzen zu verschaffen", erklärt Groh, "wie ist das Einkommen, welche Fixkosten habe ich, wofür wird sonst noch Geld ausgegeben." Viele Menschen hätten zwar ihre regelmäßigen Ausgaben, etwa für Miete und Versicherungen, im Blick. Die veränderlichen Kosten dagegen seien meist unbekannt. "Hält man diese jedoch fest, ist es leicht zu ermitteln, ob am Ende des Monats ein Minus, eine schwarze Null oder sogar Überschuss raus bekommt, und an welchen Stellen Sparpotenzial liegt", sagt Groh.

Kostenfaktoren Sparen lässt sich sowohl bei den Fixkosten als auch bei veränderlichen Ausgaben. Miete und Energie sind die größten Kostenfaktoren. "Die Miete lässt sich natürlich nicht ohne Weiteres mindern. Wer aber in einer grundsätzlich zu teuren Wohnung lebt, sollte über einen Umzug nachdenken", so Groh. Lohnenswert sei es auch, seine Versicherungen zu prüfen. Die Verbraucherschützerin hat etwa einst ein Paar beraten, das nach der Optimierung 2000 Euro mehr im Jahr zurücklegen konnte. "Das ist sicherlich nicht der Normalfall", sagt Groh. "Es kommt allerdings oft vor, dass Verbraucher zu teure oder doppelt abgeschlossene Versicherungen halten."

Energie Ein weiterer Tipp: Energie-Anbieter vergleichen. Durch einen Wechsel lässt sich jährlich ein dreistelliger Betrag sparen. "Vor allem hängen die Kosten aber vom Nutzungsverhalten der Verbraucher ab", sagt Günter Neunert von der Energie-Agentur. So sollte man etwa darauf achten, den Kühlschrank nie neben Wärmequellen wie Herd Backofen, Spül- oder Waschmaschine zu stellen. Den Kühlschrank voll packen, statt Luft zu kühlen, die Temperatur richtig einstellen - sieben Grad reichen gewöhnlich - und die Tür nicht unnötig offen halten, spart ebenso Strom. Jeder Grad, den die Temperatur zu niedrig eingestellt ist, kostet sechs Prozent mehr Strom.

Das gleiche gilt für den Ofen. Bei jedem Öffnen der Tür gehen 20 Prozent der Wärme verloren. Sinnvoll ist es zudem, die Restwärme zu nutzen. Das funktioniert beim Ofen, der Herdplatte und beim Bügeleisen. Die Geräte sind nach dem Ausschalten noch heiß und können genutzt werden, ohne Energie zu verbrauchen. Das Kochgut sollte zudem exakt auf die Platte passen, der Topf immer gut mit dem Deckel verschlossen bleiben. Was Computer angeht: Laptops und Tablets gelten im Stromverbrauch als günstiger gegenüber Desktop-PCs. Neuere W-Lan-Router lassen sich für bestimmte Zeitspannen abstellen.

Stand-by-Modus "Viele der Tipps sind den Leuten sogar bekannt, sie machen sich aber nicht bewusst, wie hoch der Energieverbrauch im Alltag tatsächlich ist", sagt Neunert. Das treffe besonders auf die diversen Elektrogeräte zu, die im Stand-By-Modus im Dauerbetrieb sind: "Die Verbraucher erkaufen sich den Komfort, dass die Geräte sofort laufen, mit einem unnötig hohen Stromverbrauch." Also: Besser den Power-Knopf ausschalten. Auch den Kauf von neuen Geräten hält der Fachmann unter Umständen für ratsam: "Wer nur einmal im Monat seine Wäsche wäscht, braucht sicher keine A+++ Maschine, bei einem normalen Gebrauch hingegen lohnen sich langfristig energieeffiziente Geräte." Je mehr A, desto größer die Energieeffizienz.

Zurückhalten solle man sich stattdessen beim Kauf der alltäglichen Dinge, so Groh. Ihr Rat: Sich mit Wochenessensplan und entsprechender Einkaufsliste vorher bewusst zu machen, welche Produkte man braucht: "So ist es auch nicht nötig, ein zweites und drittes Mal ins Geschäft zu fahren und Benzin zu verbrauchen, weil was fehlt." Auf jeden Fall gilt: Egal, ob kleine oder große Ausgaben, nach dem Motto "Kleinvieh macht auch Mist" verdienten sie alle einen Eintrag ins Haushaltsbuch.

(RP)
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