Düsseldorf Wie Anleger das Portfolio richtig mischen

Düsseldorf · Aktien, Sparbriefe, Tagesgeld – die richtige Vermögensstruktur macht 90 Prozent des Erfolges aus.

Düsseldorf: Wie Anleger das Portfolio richtig mischen
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Das Finanzpolster für schlechte Zeiten ist keine Neigungsfrage. Ohne die Beimischung renditestarker Anlagen ist dieses Polster aber kaum zu füllen. Auf lange Sicht gehören Aktien mit einer durchschnittlichen Rendite von über acht Prozent zu den lukrativsten Anlagen. Deshalb sollte man aber nicht allein auf hohe Anlage-Gewinne setzen. Hohe Renditen sind eine Angstprämie, die der Anleger dafür erhält, dass er ein Risiko eingeht. Es kommt auf die richtige Mischung an. Schnell verfügbare Anlagen wie Geldmarktfonds oder Tagesgeld, mäßig verzinste, aber risikoarme wie Rentenfonds oder Schatzbriefe und hoch rentierliche wie Aktien oder Aktienfonds müssen in ein Verhältnis gebracht werden, das zum Geldanleger passt.

Der Bedarf des Anlegers ergibt sich erstens aus der Risikoneigung: Wer ängstlich ist, wird unter einem hohen Aktienanteil in seinem Depot auch leiden, wenn die Börse gut läuft. Zweitens aus dem Anlagehorizont – also der Frage, wie lange das Geld entbehrt werden kann. Es kann durchaus passieren, dass die Börse drei Jahre am Stück in den Keller rauscht. Umgekehrt kann selbst ein vorsichtiger Anleger mit einem Anlagehorizont von 20 Jahren es sich leisten, einen größeren Teil seines Vermögens in Aktien zu investieren.

Das Beimischen von Aktien und Aktienfonds ist leichter als gedacht. Die Wissenschaft hat bewiesen, dass der Zeitpunkt des Einstiegs ("Timing") weniger als zwei Prozent vom Anlageerfolg ausmacht. Auch die Frage, welche Titel zu kaufen sind, beeinflusst den Erfolg der Geldanlage zu weniger als fünf Prozent. Zu über 90 Prozent hängt der Erfolg davon ab, wie das Vermögen strukturiert ist ("Asset Allocation"), ob die unterschiedlichen Formen der Geldanlage wie Anleihen, Immobilien, Aktien und Barmittel (die "Assets") in einem Verhältnis stehen, das der Anleger-Situation entspricht. Ist die optimale Verteilung gefunden, muss das Depot mindestens einmal im Jahr angepasst werden. Denn wenn zum Beispiel die Börse den Aktienanteil in die Höhe treibt, sollte der Anleger diese Gewinne in den sicheren Teil des Depots umschichten – bis die prozentuale Zusammensetzung der Asset-Klassen wieder stimmt. Alle fünf Jahre sollte die Asset Allocation dem steigenden Alter des Anlegers und den eventuell veränderten Lebensumständen angepasst werden.

(tor)
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