Düsseldorf WGZ-Bank: Griechische Anleihen drücken Gewinn

Düsseldorf · Die Furcht vor einer deutlichen Konjunkturabschwächung hat auch die Düsseldorfer WGZ-Bank vorsichtig gemacht. "Unser Umfeld ist nach wie vor schwierig", erklärt der Vorstandsvorsitzende Werner Böhnke im Halbjahresbericht des Unternehmens. Ein weitaus stärkeres Übergreifen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft als bisher lasse sich nicht mehr ausschließen. Die aktuelle Krise mit all ihren Auswirkungen werde auch das zweite Halbjahr belasten, kündigte der Vorstandschef an. "Damit müssen wir umgehen", so Böhnke. Allerdings sei die WGZ-Gruppe "auch für den Fall einer erneuten Verschärfung der Finanzkrise gerüstet". Die Kapitalausstattung des Unternehmens sei unverändert gut.

Wie sehr weitere Verwerfungen an den Finanzmärkten durch die Schuldenkrise die Bankenwelt treffen würde, ist noch offen. Die WGZ jedenfalls hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres den Wert der bei der Tochter WL Bank gehaltenen griechischen Anleihen um 85 Millionen Euro nach unten korrigiert. Damit glaubt die Bank, die Probleme an dieser Stelle im Griff zu haben. Allerdings bleibt für die gesamte Branche noch unklar, ob durch größere Verwerfungen beispielsweise in Italien neue Schwierigkeiten auf die Geldhäuser zukommen könnten.

Trotz der Abschreibungen auf die griechischen Staatspapiere steht im Handelsergebnis der WGZ-Bank-Gruppe für den Zeitraum zwischen Januar und Juni 2011 ein Plus von etwa 5,7 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte die WGZ an dieser Stelle ein Minus von rund 94 Millionen Euro geschrieben. Beim Vorsteuerergebnis hat die Gruppe den Sprung aus den roten Zahlen geschafft. Dem Verlust von 4,1 Millionen Euro im Vorjahr folgte ein Gewinn von knapp 223 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte 2011.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort