Preisträger „Wirtschaft im Wandel“ Die Jury kürte Vorbilder im Strukturwandel

Düsseldorf · Beim Wettbewerb „NRW – Wirtschaft im Wandel“ wurden neun innovative Unternehmen ausgezeichnet. 100 hatten sich beworben. Wir haben die Ergebnisse im Überblick.

 Diese Jury kürte die Sieger von „Wirtschaft im Wandel“.

Diese Jury kürte die Sieger von „Wirtschaft im Wandel“.

Foto: Martin Ferl

Eigentlich steht NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur jeden Dienstagvormittag den Fraktionen Rede und Antwort. Doch nicht in dieser Woche. Da war sie als Schirmfrau und Vorsitzende bei der Jurysitzung für den Wettbewerb „Wirtschaft im Wandel“ im Einsatz: „Ich glaube, damit deutlich machen zu können, wie sehr es mich mit Freude erfüllt, diese Verantwortung zu tragen“, sagte sie zu Beginn der Sitzung. Mit 13 anderen hochkarätigen Entscheidern aus der Wirtschaft kürte sie drei Start-ups, vier Handwerksbetriebe/kleine Unternehmen sowie zwei Mittelständler/Konzerne zu den Siegern.

In der Kategorie Start-ups gewannen die Unternehmen Installion (Köln), Corevas (Grevenbroich) und Illucens (Ahaus).

Das sind die Preisträger von „Wirtschaft im Wandel“.

Das sind die Preisträger von „Wirtschaft im Wandel“.

Foto: Martin Ferl

Bei den Handwerksbetrieben und kleinen Unternehmen überzeugten SBRS (Dinslaken), Josef Küpper und Söhne (Bonn), die Bäckerei Verweyen (Ahaus) und Papacks Sales (Köln) die Jury.

Und unter den Mittelständlern und Konzernen konnten sich Covestro (Leverkusen) und Igus (Köln) über den Sieg freuen.

Die Gewinner des Wettbewerbs werden am 19. Oktober von der Ministerin in Düsseldorf ausgezeichnet. Wir stellen die siegreichen Unternehmen und ihre Ideen in den nächsten Wochen in loser Folge vor.

Bei ihrer Auswahl achtete die Jury besonders auf drei Kriterien: Die Bewerber sollten erfolgreiche und innovative Transformationsprozesse innerhalb des Unternehmens aufzeigen können, zukunftsorientiert im Sinne des Strukturwandels handeln und eine Vorbildfunktion für andere Firmen haben.

Zum zweiten Mal wurde auch ein Sonderpreis vergeben, der „NRWandler“. Dieser Preis ging an Markus Miele und Reinhard Zinkann, geschäftsführende Gesellschafter von Miele. Sie hätten den Wandel des Unternehmens im Laufe ihrer Karriere besonders vorangetrieben, urteilte die Jury.

Es war die fünfte Auflage des Wettbewerbs „Wirtschaft im Wandel“, den die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, der General-Anzeiger Bonn und die Rheinische Post gemeinsam austragen. Erstmals war der Energiekonzern RWE als offizieller Partner mit dabei. Vertreten wurde er durch Katja Wünschel, Chefin für Onshore Wind und Solar Europa & Australien der RWE Renewables. Und auch beim Partner Kienbaum gab es ein neues Gesicht: Fabian Kienbaum, Chef von Kienbaum Consultants International, repräsentierte die Personal- und Unternehmensberatung. Bianca Cristal, Geschäftsführerin Arbeitsmarktmanagement der Regionaldirektion von der Bundesagentur für Arbeit, vertrat ihren Kollegen Torsten Withake. Antje Schlotter, Partnerin und Standortleiterin Düsseldorf bei Pricewaterhouse Coopers, hatte im Vorhinein digital abgestimmt.

Die Jurymitglieder trafen sich – wie im Corona-Jahr 2020 – nicht persönlich, sondern schalteten sich per Videokonferenz zusammen und diskutierten. Johannes Werle, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe, und Ute Weiland, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, führten durch die Sitzung. Moritz Döbler, Chefredakteur der Rheinischen Post, und Helge Matthiesen, Chefredakteur des General-Anzeigers Bonn, waren ebenfalls zugeschaltet. Abgestimmt wurde per virtuellem Handzeichen.

Die Jury diskutierte eifrig: So entfachte sich eine Diskussion um die Frage, ob man ein Start-up allein wegen seiner guten Idee auszeichnen wolle oder bei der Bewertung mehr den tatsächlichen Erfolg in den Fokus stellen solle. Außerdem warfen die Jury-Mitglieder die Frage auf, wie innovativ ein junges Unternehmen sein müsse: Reiche es nicht schon aus, wenn es konsequent eine zukunftsfähige Idee umsetze? Und die Jury debattierte darüber, ob ein Unternehmen sieben Jahre nach Gründung noch als Start-up gelte, und beantwortete sie schließlich fast einstimmig mit „Ja“.

Die Schirmfrau und Jury-Vorsitzende Mona Neubaur (Grüne) war begeistert von der Zahl und Qualität der Teilnehmer des Wettbewerbs: „Die rund 100 Bewerbungen zeigen, dass viele Unternehmerinnen und Unternehmer bereits mutig vorangehen und Nordrhein-Westfalen zu einem zukunftsfähigen Standort für erfolgreiches Wirtschaften entwickeln wollen“, sagte sie. „Das in diesen Zeiten mitzuerleben als zuständige Wirtschaftsministerin in all den Krisen, die in ihrer Gleichzeitigkeit unsere wirtschaftlichen Kreisläufe wirklich beeinträchtigen, ist ein positives Signal.“ Genau das brauche NRW jetzt, betonte Neubaur: Menschen, die nicht fragten, was ihr Land für sie tun könne, sondern was sie für ihr Land tun könnten. Neubaur bezeichnete die Unternehmerinnen und Unternehmer als große Vorbilder. Gemeinsam könnten sie eine Transformationsallianz bilden und mit der Landesregierung die Widerstandsfähigkeit von Nordrhein-Westfalen stärken.

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