Londoner Wagniskapitalsparte wird verkauft WestLB: Führende Manager werden gefeuert

Frankfurt/Main (rpo). Im Vorstand der WestLB sollen nach Medienberichten einige Köpfe rollen. Grund sind schwere Fehlentscheidungen mit Milliardenverlusten.

Das berichteten am Wochenende unabhängig voneinander "Focus", "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", "Spiegel" und "Welt am Sonntag". Ausschlaggebend war ein Sondergutachten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), in dem laut "Focus" Zweifel an der fachlichen Eignung und Zuverlässigkeit von Vorstandsmitgliedern angemeldet werden.

Wie die genannten Blätter meldeten, will die WestLB ihre Londoner Wagniskapitalsparte Principal Finance wegen fauler Geschäfte und daraus resultierenden Milliardenverlusten verkaufen und deren Chefin, die texanische Starbankerin Robin Saunders, fristlos feuern. Vor der Entlassung stehe den Berichten zufolge auch der für das Risikomanagement zuständige WestLB-Vorstand Adolf Franke. Gefährdet sei zudem Personalvorstandsmitglied Andreas Seibert. Der Stuhl von Vorstandschef Jürgen Sengera wackele zwar auch, doch solle er wohl bleiben, hieß es.

Auch WestLB-Vorstand Johannes Ringel steht auf Abschussliste

Nach den Berichten kündigte die WestLB auch der Wirtschaftsprüfergesellschaft PricewaterhouseCoopers, deren Experten im Februar noch testiert hatten, bei Principal Finance sei alles in Ordnung. Die Bafin war tätig geworden, um Ungereimtheiten bei Krediten in Höhe von 816 Millionen Pfund (1,2 Milliarden Euro) an den britischen Fersehgeräteverleiher Boxclever auf die Spur zu kommen. Laut "Spiegel" steht auch der für Boxclever zuständige WestLB-Vorstand Johannes Ringel auf der Abschussliste.

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