Düsseldorf WestLB-"Bad Bank" baut Risiken ab

Düsseldorf · Die Hälfte des ersten Portfolios ist weg / Phoenix-Garantien komplett nötig

 Bescheidener Briefkasten, milliardenschwere Lasten: Die EAA hat ihren Sitz in Düsseldorf.

Bescheidener Briefkasten, milliardenschwere Lasten: Die EAA hat ihren Sitz in Düsseldorf.

Foto: Endermann

Die "Bad Bank" der WestLB kommt nach Angaben ihrer beiden Vorstände Matthias Wargers und Markus Bolder beim Abbau ihrer Risiken gut voran. Von den knapp 78 Milliarden Euro, mit denen die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) vor etwas mehr als drei Jahren an den Start gegangen war, sind Ende 2012 noch etwas mehr als 41 Milliarden Euro übriggeblieben. Das bedeutet beinahe eine Halbierung des Bestandes – ein Ziel, das sich die EAA eigentlich erst für 2014 vorgenommen hatte, wie Wargers vor dem Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags sagte. Nach EAA-Angaben hat sich das Risiko bei der Verwertung der Kredite und Wertpapiere deutlich verkleinert.

Insgesamt standen zum Jahresende in den Büchern der Anstalt allerdings Papiere mit einem Volumen von rund 93 Milliarden Euro. Das liegt daran, dass die EAA aus der sogenannten Nachbefüllung nach dem Ende der WestLB im Sommer des vergangenen Jahres noch ein weiteres Paket übernehmen musste. Dieses Portfolio hatte damals einen Nominalwert von 100 Milliarden Euro. Dazu gehört unter anderem die Immobilienbank WestImmo mit einer Bilanzsumme von immer noch 19 Milliarden Euro. Nachdem der von Brüssel verlangte Verkauf der WestImmo gescheitert war, musste das Unternehmen in die "Bad Bank" übertragen werden. Wo Klagen möglich und aussichtsreich seien, werde die EAA dies auch tun, sagte Wargers. Die Anstalt hatte jüngst die US-Bank Wells Fargo auf Zahlung von 160 Millionen Dollar verklagt. Weiteres wollte er aber nicht sagen, da solche Ausführungen "potenziell negativ auf die eigene Position zurückwirken".

Was die Altrisiken angeht, dürfte auch dem letzten in den Reihen der früheren WestLB-Eigentümer klar geworden sein, dass die von ihnen vor Jahren für die Zweckgesellschaft Phoenix gegebenen Garantien nicht ausreichen werden. Für ein Portfolio von Risikopapieren in Höhe von etwa 23 Milliarden Euro hatten das Land Nordrhein-Westfalen sowie die Sparkassen- und die Landschaftsverbände in Düsseldorf und Münster insgesamt fünf Milliarden Euro an Sicherheiten zur Verfügung gestellt. Von diesen Garantien seien noch etwa drei Viertel vorhanden, sagte EAA-Vorstand Bolder. Er und sein Vorstandskollege Wargers gehen davon aus, dass die fünf Milliarden Euro voll verbraucht werden. Wenn auch das nicht reicht, müsste die "Bad Bank" mit ihrem Kapital haften.

(RP)
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