Berlin West- Konzerne erprobten in DDR Medikamente

Berlin · Westdeutsche Pharmafirmen sollen in großem Stil neue Arzneimittel auch an DDR-Patienten erprobt haben. Für die Zeit zwischen 1983 und 1989 hätten 50 Unternehmen aus der Bundesrepublik 165 Studien beim DDR-Gesundheitsministerium beantragt, berichtet der "Tagesspiegel". Für eine einzelne Studie seien bis zu 860 000 D-Mark bezahlt worden. Damit dürfte die DDR mit den "teilweise geheimen" Arzneimitteltests einen hohen zweistelligen Millionenbetrag eingenommen haben.

Die Studien seien in ostdeutschen Krankenhäusern auch ohne Wissen der Patienten vorgenommen worden, hieß es unter Berufung auf Unterlagen des Ministeriums. Der Leverkusener Bayer-Konzern erklärte dagegen auf Anfrage hin, man habe zwar Studien in der Ex-DDR wie in vielen anderen Ländern durchgeführt, doch Patienten seien gemäß internationalen Regeln immer um ihre Zustimmung gebeten worden.

(epd/rky)
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