Neuss Werhahn mit Umsatzrekord und Ergebnisrückgang

Neuss · Auf den Solinger Messerhersteller Zwilling (545 Millionen Euro, plus 17 Prozent) und den konzerneigenen Finanzdienstleister abc (621 Millionen, plus 19 Prozent) kann sich die Werhahn-Gruppe verlassen. Die beiden Vorzeigesparten treiben den Umsatz des Neusser Mischkonzerns erstmals auf mehr als drei Milliarden Euro. Das geht aus dem Bericht für das Geschäftsjahr 2012 hervor, den die Werhahn KG gestern veröffentlichte.

Auch diese Umsätze auf historischem Höchstniveau konnten aber den deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses nicht verhindern. Der Jahresüberschuss sank von 72 Millionen auf 42 Millionen Euro. Michael Werhahn, Finanzvorstand der Gruppe, reagierte aber gelassen. Bei einer "liebevollen" Betrachtung verdiene das Werhahn-Geschäftsjahr 2012 immer noch die Schulnote "Zwei minus".

Die Bilanz belasten vor allem die Sparten Natursteine und Back-Produkte; hinzu kommen nach Konzernangaben "erhebliche" Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen. So wurde die chinesische Backshop-Kette Qbake nur drei Jahre nach Markteintritt geschlossen.

Die rückläufige Bautätigkeit der öffentlichen Hand sowie der steigende Rohöl- und somit Bitumenpreis drückten den Umsatz der Sparte Natursteine um fünf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro und belasten das Ergebnis. Um zu beurteilen, ob die Beseitigung der Hochwasser-Schäden im Osten Deutschlands für eine verstärkte Nachfrage bei Baumaterialien sorge, sei es, so der Finanzchef, "noch zu früh".

Für "Akquisitionen, die zu uns passen", ist laut Michael Werhahn ausreichend Kapital vorhanden. Aber der Konzern setze nicht allein auf Wachstum durch Zukäufe: "Wir wollen auch von innen wachsen, durch eigene Leistung."

(RP)
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