Rohstoff-Knappheit durch Bauboom Alle Welt will Sand

Genf · Der weltweite Bauboom hat die Nachfrage nach Sand und Kies einer neuen Studie zufolge in 20 Jahren verdreifacht. Mit 40 bis 50 Milliarden Tonnen im Jahr ist Sand gemessen am Volumen nach Wasser inzwischen der größte gehandelte Rohstoff der Welt.

 Förderbänder stehen in einer Kiesgrube in Leipzig, in der Kies und Sand getrennt werden.

Förderbänder stehen in einer Kiesgrube in Leipzig, in der Kies und Sand getrennt werden.

Foto: dpa/arifoto UG

Der unregulierte Abbau sei für die Umwelt allerdings gefährlich, teilte das UN-Umweltprogramms (Unep) am Dienstag in Genf mit. „Flüsse, Deltas und Küsten werden ausgewaschen, Sand-Mafias blühen, und der Bedarf steigt“, so die Unep.

Weil die Weltbevölkerung wächst und immer mehr Menschen in Städte ziehen, werde immer mehr gebaut. Der Sand- und Kiesbedarf für Häuser, Straßen und andere Bauten steige nach Schätzungen jedes Jahr um 5,5 Prozent. Die Folgen seien schwerwiegend: Übermäßiger Sandabbau führe an Küsten- und Flusslandschaften vermehrt zu Überschwemmungen, in diesen veränderten Ökosystemen blieben mancherorts die Meerestiere aus.

Das UN-Umweltprogramm verlangt eine Regulierung und nachhaltige Bewirtschaftung der weltweiten Sandbestände.

(mro/dpa)
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