Höhere Luftverkehrssteuer Airlinebranche warnt vor höheren Ticketpreisen

Berlin/Düsseldorf · Weil die Luftverkehrssteuer steigt, werden Tickets teurer. Kunden können aber durch einen schnellen Kauf vorsorgen, meint die NRW-Verbraucherberatung.

Auch bei Eurowings wird sich die höhere Steuer bemerkbar machen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) warnt wegen der geplanten höheren Luftverkehrssteuer vor steigenden Ticketpreisen sowie vor weniger Flügen ab wichtigen Flughäfen wie Düsseldorf, Stuttgart und auch Berlin. Dies sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow am Montag bei einem Pressegespräch.

Laut BDL wird die Belastung ab Mai erst einmal um rund 500 Euro für eine Maschine mit rund 150  Passagieren erhöht, was auf einen Anstieg von etwas mehr als drei Euro pro Kopf hinausläuft. Weil aber die Ausgaben für CO2-Zertikate künftig nicht mehr mit der Luftverkehrssteuer verrechnet werden, wird ab 2026 dann wohl noch ein kräftiger Aufschlag fällig.

Von Randow forderte die Politik auf, den Start der höheren Luftverkehrssteuer von Mai auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, weil dies die Airlines einseitig belasten würde. Es wäre unfair, wenn diese die höhere Steuer für Abflüge ab Mai zahlen müssen, doch in den aktuellen Ticketpreisen ist die höhere Belastung nicht enthalten. „Es besteht keine rechtliche Möglichkeit seitens der Luftfahrtunternehmen und der Tourismuswirtschaft, diese Differenz bei bereits verkauften Tickets oder Pauschalreisen einzufordern“, erklärt der BDL. Wolfgang Schuldzinski, Chef der NRW-Verbraucherberatung, meint, dies sei eventuell ein zusätzliches Argument, um früh zu buchen, bevor das neue Gesetz Anfang Februar verkündet wird. „Es ist ja sowieso so, dass Tickets etwas günstiger sind, wenn man früh bucht. Wenn ein Kunde also sicher weiß, wann er oder sie wohin fliegen will, ist es eventuell ein  weiteres Argument für zügiges Buchen, dass dann die höhere Steuer nicht fällig wird.“

Laut BDL werden in Deutschland an vielen Flughäfen rund 3500 Euro an staatlichen Gebühren inklusive der Luftverkehrssteuer fällig, um einen Jet mit 150 Personen fliegen zu lassen, wogegen in Paris nicht einmal die Hälfte fällig sei, in Madrid und Barcelona seien es nicht einmal 1000 Euro. Als ein Ergebnis würden speziell Billig-Airlines mit „Punkt-zu-Punkt“-Verkehr ihre Flotten viel stärker in Südeuropa ausbauen als in Deutschland.

Deutschlands größte Airline, Lufthansa, kündigte derweil am Montag an, 13.000 neue Beschäftige einzustellen. Die aktuelle Belegschaft inklusive der in NRW sehr wichtigen Eurowings liegt bei rund 95.000 Menschen.