VW-Gewinn steigt auf fast neun Milliarden Euro

Wolfsburg (dpa) Das starke Asien- und Amerika-Geschäft sichert Volkswagen trotz der schweren Krise auf Europas Automärkten weitere Zuwächse. Im ersten Halbjahr verdiente der Konzern damit unterm Strich mehr als 8,8 Milliarden Euro, fast 36 Prozent mehr als bis zur Jahresmitte 2011. Vorstandschef Martin Winterkorn sagte mit Blick auf die massiven Absatzprobleme vieler Autobauer, Volkswagen komme vor allem seine weltweite Aufstellung zugute. "Unsere Stellung auf den Weltmärkten wird uns trotz des fordernden Umfelds helfen, die Entwicklung des Gesamtmarktes zu übertreffen."

Vor allem in Asien läuft es für Europas größten Hersteller nach wie vor rund. Mit 1,3 Millionen Modellen wurde seit Jahresbeginn fast jedes dritte Auto aus dem Konzern auf dem wichtigsten Einzelmarkt China ausgeliefert (plus 17,5 Prozent). In der gesamten Region legte VW um 17,6 Prozent zu.

Auch für Amerika stand nach den ersten sechs Monaten ein dickes Plus in der Vertriebsstatistik: In den USA betrug die Steigerung über 30, in ganz Nordamerika immerhin 22,1 Prozent. Der Umsatz legte insgesamt um 22,6 Prozent auf über 95 Milliarden Euro zu, auch wegen des Einbaus des im vergangenen Jahr übernommenen Münchner Lkw-Spezialisten MAN.

Bei den Verkäufen lag Volkswagen ebenfalls im Plus. Von Januar bis Juni lieferten die einzelnen Marken rund 4,6 Millionen Fahrzeuge aus – 10,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Sein Betriebsergebnis von 11,3 Milliarden Euro will VW in diesem Jahr zumindest halten. "Wir gehen davon aus, unsere gesteckten Ziele zu erreichen", sagte Winterkorn. Weil das Management seine bisherigen Prognosen aber vorsichtshalber nicht erhöhte, reagierten Börsianer zunächst enttäuscht. Beim Umsatz will VW den Rekordwert von 2011 (159,3 Milliarden Euro) übertreffen, auch der Absatz (8,3 Millionen Fahrzeuge) soll steigen.

VW hat 3,4 Milliarden Euro investiert. Ein Teil davon floss in Techniken wie den Modularen Querbaukasten MQB, der die Fertigung einheitlicher und günstiger machen soll. Der im August anlaufende Golf 7 ist nach dem Audi A3 das zweite Konzernmodell, das auf dem MQB basiert.

(RP)
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