Düsseldorf VW-Chef verdient 9,3 Millionen

Düsseldorf · Die Spitzenmanager der größten Konzerne in Deutschland profitieren vom Wirtschaftsaufschwung und verdienen wieder so viel wie vor der Finanzkrise. Im Schnitt hat der Vorstandschef eines Dax-Unternehmens im vergangenen Jahr etwa 4,5 Millionen Euro verdient. Das geht aus einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervor. Top-Verdiener ist VW-Chef Martin Winterkorn mit einem Jahreseinkommen von 9,33 Millionen Euro.

Während die Arbeitnehmerlöhne nach Angaben des Statistischen Bundesamts nur um 2,7 Prozent zulegten, stiegen die Vergütungen der Vorstandsmitglieder von Dax-Konzernen um fast 22 Prozent. Die Kluft zwischen der Gehaltsentwicklung bei Managern und "normalen" Arbeitnehmern lässt inzwischen sogar die DSW vor neuen Gehaltsrekorden warnen. "Wir sind der Überzeugung, dass Managergehälter über zehn Millionen Euro per anno nicht angemessen sind. Sie können den sozialen Frieden gefährden", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker.

Im internationalen Vergleich belegen die deutschen Manager trotz des enormen Gehaltssprungs aber keine Spitzenpositionen. Die Vergütung liege auf einem mittleren Niveau zwischen Frankreich, wo Vorstände großer Konzerne im Schnitt drei Millionen Euro verdienten, und der Schweiz mit Bezügen von 5,3 Millionen Euro, so Hocker. Nach wie vor würden Vorstände in den USA mit durchschnittlich zwölf Millionen Euro am höchsten bezahlt. Disney-Chef Robert Iger verdiente laut DSW 2010 sogar rund 21 Millionen Euro.

(RP)
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