Wolfsburg IG Metall und Niedersachsen wollen Piëch-Sturz verhindern

Wolfsburg · Nach der Niederlage von Ferdinand Piëch im VW-Machtkampf versuchen Eigner und Arbeitnehmer eine Demontage des Patriarchen zu verhindern. "Es gibt keinen Grund, den Rücktritt von Piech zu betreiben", betonte der frühere IG-Metall-Chef Berthold Huber, der im Präsidium des VW-Aufsichtsrates sitzt. Piëch habe Großes geleistet. Die Arbeitnehmer hätten die feste Absicht, den erfolgreichen Weg mit Piëch und Winterkorn fortzusetzen. Ähnlich äußerte sich das Land Niedersachsen. Ministerpräsident Stephan Weil erklärte, dass er an der Zusammenarbeit mit Vorstands- und Aufsichtsrats-Chef festhalten wolle.

Piëch war am Donnerstag im Präsidium des VW-Aufsichtsrats mit dem Plan gescheitert, Konzernchef Martin Winterkorn aus dem Amt zu drängen. Stattdessen votierten fünf von sechs Mitgliedern des Präsidiums für eine Verlängerung von Winterkorns Vertrag über 2016 hinaus. In der hitzigen Debatte soll Piëch zwischenzeitig mit Rücktritt gedroht haben. Der Patriarch habe lange auf einer Ablösung von Winterkorn bestanden.

Auf Winterkorns ersten öffentlichen Auftritt nach dem gewonnenen Machtkampf wird man jedoch warten müssen. Winterkorn sagte den Auftritt bei einer VW-Veranstaltung auf der Automesse Shanghai für diese Woche ab. "Herr Winterkorn hat sich wegen eines grippalen Infekts entschieden, nicht nach Asien zu reisen", teilte der Konzern gestern mit. China-Chef Jochem Heizmann werde ihn vertreten.

(dpa/rtr)
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