Künstliche Intelligenz Vodafone verbündet sich mit neuer „Roboterschule“

Düsseldorf/München · Roboter sollen künftig älteren Menschen beim Anziehen helfen oder auch eine Wohnung aufräumen - jetzt wird Vodafone in Düsseldorf Partner der ersten „Roboterschule“ in Deutschland, die am Freitag startete.

Der Telefonkonzern Vodafone ist Technikpartner der am Freitag offiziell eröffneten Münchener „Munich School of Robotics and Machine Intelligence“ (MSRM) geworden, dem wohl ersten Lehrstuhls einer deutschen Hochschule, in dem Roboter sehr praxisorientiert weiterentwickelt werden.

Als erstes Zeichen dieser Kooperation stehen ab sofort im Enwicklungszentrum von Vodafone in Düsseldorf zwölf Roboter, die per Mobilfunk und Glasfaser mit „Kollegen“ in München kooperieren. So sollen die Roboter am Münchener Institut beigebracht bekommen, wie sie eine Tür öffnen – und dieses Wissen sollen die Roboter am Rhein anwenden. „Mit Mobilfunk lernen Roboter miteinander zu sprechen“, sagt Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland.

Die Roboter sollen auch lernen, wie sie künftig älteren Menschen helfen können. Das MSRM hat eine Außenstelle in Garmisch-Partenkirchen aufgebaut, die nur Roboter für den Einsatz in Privathaushalten fit macht. Vernetzt sollen die Maschinen künftig mit 5G-Mobilfunk werden, also mit Mobilfunk in Echtzeit.

Die digitalen Helfer in Düsseldorf gehören dabei zum Entwicklungszentrum für 5G, in dem Vodafone künftige Anwendungen dieses künftigen Mobilfunkstandards ausprobiert. Dabei geht es stark auch darum, ganze Fabriken mit 5G auszurüsten, damit Maschinen und Roboter sehr viel besser miteinander kooperieren können.

Die „Munich School of Robotics and Machine Intelligence“ ist Teil der Technischen Universität München. Leiter ist Professor Sami Haddadin, der mit erst 38 Jahren zu den innovativsten Forschern Deutschlands gehört. Der Ingenieur und Informatiker hat 2017 mit seinem Bruder Simon und einem weiteren Partner den Deutschen Zukunftspreis erhalten, weil sie Robotern vorbildlich beigebracht hatten, von Menschen zu lernen.

Die Vertreter wichtiger Großkonzerne wie Siemens oder Airbus sitzen im Beirat des MSRM. Haddidin sieht dabei große Chancen für die Verknüpfung von Robotern mit künstlicher Intelligenz: „Pflegekräfte können sich dann der wirklichen Pflege widmen, Arbeiter können sinnstiftende statt monotoner Tätigkeiten übernehmen.“ Das sagt er jüngst der „Süddeutschen Zeitung“.

Wenig hält er von der Sorge, intelligente Maschinen könnten irgendwann die Welt erobern. „Roboter werden noch sehr lange nicht über die Fähigkeiten eines vierjährigen Kindes hinauskommen.“

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