5G-Netz Vodafone entdeckte Sicherheitslücken bei Huawei

London · (rtr) Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone hat vor einigen Jahren Sicherheitsprobleme in Produkten des umstrittenen chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei feststellt. Die Probleme seien in den Jahren 2011 und 2012 bei zwei im italienischen Netzwerk genutzten Huawei-Produkten gefunden und schnell behoben worden, teilte Vodafone mit.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, der Konzern habe damals „geheime Hintertüren“ in der Huawei-Software festgestellt, die den Chinesen Zugang zum italienischen Netzwerk mit Millionen Internet-Kunden hätten geben können. Der chinesische Konzern erklärte, er sei damals auf die Probleme aufmerksam gemacht worden und habe sich darum gekümmert. Software-Sicherheitslücken seien eine branchenweite Herausforderung. „Wenn Anfälligkeiten entdeckt werden, arbeiten wir eng mit unseren Partnern zusammen, um diese zu beheben“, erklärte Huawei.

Vor allem die USA werfen Huawei vor, seine Technologie, die weltweit in Mobilfunknetzen eingesetzt wird, zur Spionage auszunutzen. Sie fordern deshalb den Ausschluss des chinesischen Konzerns beim Aufbau von Netzen der nächsten Mobilfunkgeneration 5G. Enge US-Verbündete wie Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland wollen Huawei-Technologie deshalb vor allem für die Kernbereiche der neuen Netze außen vor lassen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich zuletzt gegen den Ausschluss von Huawei beim Aufbau des deutschen 5G-Netzes ausgesprochen. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hatte Ende 2018 bereits mitgeteilt, dass es keine Hinweise für Spionage gebe. Auch die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, nicht grundsätzlich auf 5G-Ausrüstung von Huawei zu verzichten.

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