500 Euro Zuschuss NRW verteilt Gutscheine für Glasfaser-Anschlüsse

Düsseldorf · Als erstes Bundesland will NRW Gutscheine an Bürger verteilen, die einen Glasfaseranschluss buchen. Pro Haushalt soll es bei einem Modellprojekt 500 Euro geben, insgesamt eine Million Euro. Auf Dauer könnten Milliarden fließen.

 In NRW werden künftig Gutscheine für Glasfaser-Anschlüsse verteilt.

In NRW werden künftig Gutscheine für Glasfaser-Anschlüsse verteilt.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

NRW will einen ungewöhnlichen Weg ausprobieren, um extrem schnelle Online-Anschlüsse per Glasfaser populär zu machen. Es will nach Information unserer Redaktion 2019 eine Million Euro in einer noch auszuwählenden Modellkommune an Bürger verteilen, damit diese sich häufiger für einen solchen Anschluss entscheiden. Dabei soll jeder Haushalt einen Gutschein in Höhe von 500 Euro erhalten, wenn er sich für einen Glasfaservertrag entscheidet. Als Ergebnis hofft die Landesregierung, dass sich Glasfaserprojekte mehr lohnen, weil mehr Bürger einen Vertrag unterschreiben.

Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnten auch andere Kommunen in das Programm integriert werden. Immerhin hat sich die schwarz-gelbe Landesregierung zu dem Ziel bekannt, dass NRW bis 2025 mit flächendeckenden Gigabit-Netzen versorgt sein soll. Dafür wird es  keine Alternative dazu geben, als Glasfaser flächendeckend auszurollen. Bei Investitionskosten pro Anschluss von oft mehr als 2000 Euro kommen so schnell Ausgaben in Höhe mehrerer Milliarden Euro zusammen.

Unterstützung findet das Vorhaben bei Vodafone und bei dem Unternehmen Deutsche Glasfaser. Die Deutsche Glasfaser ist schon lange dabei, Gebiete am Niederrhein mit den superschnellen Anschlüssen zu versorgen. Sie verlangt, dass 40 Prozent der Haushalte eines Gebietes auch einen Vertrag unterschreiben, damit sich die Arbeiten lohnen. Vorstandschef Uwe Nickl sagt: „Mit einem klugen Gutschein-Programm erreichen ausbauende Unternehmen schon in der Vorvermarktung mehr Kunden.“ Das würde verhindern, dass erst wenige Haushalte angeschlossen werden – und dann die Straße erneut aufgerissen wird, wenn sich weitere Familien melden.

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