Berlin Viele Kassen halten Beitrag stabil

AOK Rheinland, Barmer, Techniker und DAK erhöhen den Zusatzbeitrag nicht.

Den Millionen Kassenpatienten droht zum Jahreswechsel ausnahmsweise mal kein Beitragsschock. Auch die AOK Rheinland/Hamburg hält ihren Beitrag im nächsten Jahr stabil. "Der Beitragssatz bleibt unverändert bei 16,0 Prozent, darin enthalten ist ein Zusatzbeitrag von 1,4 Prozent", teilte die Kasse gestern nach einer Sitzung des Verwaltungsrates mit. Damit ist die AOK Rheinland weiter leicht teurer als der Branchen-Schnitt: Der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der Gesetzlichen Krankenversicherung liegt laut Gesundheitsministerium bei 1,1 Prozent. Die Unterschiede zwischen den Kassen sind groß: Die AOK Sachsen-Anhalt nimmt nur 0,3 Prozent, die Viactiv 1,7 Prozent vom Bruttoeinkommen.

Im Jahr der Bundestagswahl sind die Säckel der Krankenkassen auch durch einen Zuschuss für Flüchtlinge gut gefüllt, so dass die meisten Kassen auf eine Anhebung des Zusatzbeitrags verzichten können. Die Techniker Kasse (1,0 Prozent), die Barmer (1,1 Prozent), die KKH (1,2 Prozent), die Knappschaft (1,3 Prozent), die IKK Classic (1,4 Prozent) und die DAK (1,5 Prozent) wollen ebenfalls nicht an der Beitragsschraube drehen. Nur einige Betriebskrankenkassen (Salus BKK, BKK Provita, BKK Faber-Castell) heben an. Für 2018 rechnet die Branche dagegen mit einer Erhöhungswelle. Jens Baas, Chef der Techniker Kasse (TK), erwartet für 2018 im Schnitt aller Kassen eine Anhebung um 0,2 Prozentpunkte auf dann 1,3 Prozent. Daraus ergibt sich im Branchenschnitt ein Gesamtbeitrag von 15,9 Prozent. Ursachen seien die Kostensteigerungen bei Kliniken, Medikamenten und Ärzten.

Den Zusatzbeitrag trägt allein der Arbeitnehmer oder Rentner, den allgemeinen Beitrag von 14,6 Prozent teilt er sich mit dem Arbeitgeber. Wenn eine Kasse den Zusatzbeitrag anhebt, haben Kunden ein Sonderkündigungsrecht.

Der Verwaltungsrat der AOK Rheinland/Hamburg wählte zudem den Vorstand für sechs weitere Jahre: Günter Wältermann bleibt AOK-Chef, Rolf Buchwitz sein Vize, Matthias Mohrmann Mitglied.

(anh)
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