Hannover Verhandlungen im Kita-Streit gehen in eine neue Runde

Hannover · Im Kita-Streit haben Arbeitgeber und Gewerkschaften zum Start neuer Verhandlungen ihre unterschiedlichen Positionen bekräftigt. Verdi-Chef Frank Bsirske mahnte gestern in Hannover Verbesserungen in mehreren Punkten an. "Andernfalls droht eine massive Eskalation des Konfliktes", sagte er. Der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, stellte fest: "Entgegenkommen in dem Sinne, dass wir mehr Geld in die Hand nehmen, sehe ich nicht."

Vierwöchige Kita-Streiks hatten Eltern im Mai bundesweit in Schwierigkeiten bei der Betreuung ihrer Kinder gestürzt. Verdi will den Streik Mitte Oktober fortsetzen, wenn es keine Einigung gibt. Vereinbarungen über Notdienste in den Kitas sollen soweit als möglich aufgekündigt werden. Streiks sollen unkonventionell ablaufen, also zum Beispiel ohne Vorankündigung.

Zugleich betonten beide Seiten ihren Einigungswillen. Bsirske sagte: "Ich hoffe sehr, dass wir zu einer Einigung kommen, die am Ende auch präsentabel ist." Der Verdi-Chef müsste von einem Ergebnis erst einmal die Basis überzeugen. Böhle betonte seinen Wunsch nach einer Einigung: "Wir möchten Streiks vermeiden." Es sei höchste Zeit, "dass wir hier Klarheit schaffen, das wir zu einem Ergebnis kommen, das den Eltern und Kindern weitere Belastungen erspart".

Der Tarifkonflikt dauert bereits seit rund sieben Monaten. Einen Schlichtungskompromiss hatten die Gewerkschaftsmitglieder im Sommer mehrheitlich abgelehnt. Die Schlichter sahen Einkommensverbesserungen zwischen 2 und 4,5 Prozent vor, laut VKA im Schnitt 3,3 Prozent mehr Geld. "Die Grenze der Belastbarkeit ist durch das Schlichtungsergebnis erreicht", erklärte Böhle.

(dpa)
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