Bad Verdi droht Amazon mit Streiks zu Weihnachten

Bad · Hersfeld/Leipzig (frin) Seit Monaten kommt es in den Amazon-Versandzentren in Bad Hersfeld und Leipzig immer wieder zu Streiks. Nun haben erneut hunderte Mitarbeiter des Online-Versandhändlers die Arbeit niedergelegt. Mit einem dreitägigen Streik will die Gewerkschaft Verdi den Druck auf Amazon erhöhen und hofft, so langfristig einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels für Mitarbeiter des US-Unternehmens durchzusetzen, was Amazon bislang ablehnt. Stattdessen orientiert sich das Unternehmen nach eigenen Angaben an der Bezahlung der Logistikbranche.

"Noch scheinen wir zu wenig Wirkung zu erzielen", sagt Jörg Lauenroth-Mago, der als Verdi-Bereichsleiter für die Streiks im Leipziger Versandzentrum zuständig ist. Das läge auch daran, dass sich viele Mitarbeiter mit befristeten Verträgen aus Angst um ihren Job nicht an den Streiks beteiligen würden. Notfalls werde man daher die Streiks in den kommenden Monaten verschärfen – zum Beispiel in der Weihnachtszeit. "Es kann schließlich nicht sein, dass amerikanische Unternehmen hier erfolgreich sind und alle Förderungen mitnehmen, sich aber nicht an die Spielregeln halten wollen." Ein Streik in der Weihnachtszeit, wo im Handel besonders viel umgesetzt wird, würde Amazon vermutlich empfindlich treffen.

Bislang hat Amazon stets bestritten, dass die Streiks Auswirkungen gehabt hätten. Jörg Lauenroth-Mago sagt hingegen: "Wir haben Belege, dass Pakete später kamen."

(RP)
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