Verbraucherzentralen: Banken legen weiter Provisionen nicht offen
Berlin (dapd). Auch nach der Pleite der amerikanischen Bank Lehman Brothers vor drei Jahren informieren viele deutsche Banken ihre Kunden offenbar nicht über Provisionen, die sie bei Wertpapiergeschäften einstreichen.
Zwei von drei Banken und Sparkassen hätten in den vergangenen Jahren ihre Pflicht zur Offenlegung vernachlässigt, ergab eine Befragung der Verbraucherzentralen. "Das Ergebnis ist für die Banken ein Trauerspiel", sagte Gerd Billen, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), "die meisten Banken spielen nach wie vor mit verdeckten Karten." Nur vier Banken hätten die Vergütungen eindeutig in Euro und Cent offen gelegt. Viele Anlageempfehlungen sind nach Einschätzung der Verbraucherzentrale getrieben von den Provisionen, die die Bank damit verdiene. Jetzt seien die Finanzaufsicht Bafin und der Gesetzgeber gefordert. Billen forderte eine Sonderprüfung der Finanzaufsichtsbehörde.