USA prüfen Iran-Kontakt der Deutschen Bank
Frankfurt/M. (dpa/rtr) Ihre Iran-Geschäfte könnten der Deutschen Bank zum Verhängnis werden. Konkurrenten mussten bereits saftige Strafen zahlen, weil sie nach Ansicht von US-Ermittlern Sanktionen gebrochen hatten. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Deutsche Bank in den USA aneckt.
Mehrere US-Behörden ermitteln nach Informationen der "New York Times" gegen die Frankfurter und zahlreiche weitere internationale Kreditinstitute. Im Raum stehe der Verdacht, dass die Banken Milliarden Dollar bei Geschäften mit dem Iran, dem Sudan und anderen sanktionierten Nationen durch ihre US-Niederlassungen geschleust haben. Die Ermittlungen gegen die Deutsche Bank wegen des Verdachts auf Geldwäsche seien allerdings noch in einem frühen Stadium, hieß es unter Berufung auf Ermittler, die mit den Fällen vertraut seien.
Ein Banksprecher wollte dies am Wochenende in Frankfurt nicht kommentieren. Er betonte aber, die Bank habe bereits 2007 die Entscheidung getroffen, keine neuen Geschäftsbeziehungen mit dem Iran, Sudan, Syrien und Nordkorea aufzunehmen und bestehende Geschäftsbeziehungen im Rahmen des Möglichen zu kündigen.
Erst vor wenigen Tagen hatte Standard Chartered einer Strafzahlung über 340 Millionen Dollar (276 Millionen Euro) zugestimmt, um die New Yorker Finanzaufsicht wegen ähnlicher Vorwürfe zu besänftigen. Ansonsten hätte der Verlust der Lizenz in den USA gedroht. Dabei ging es um fragwürdige Transaktionen im Wert von 250 Milliarden Dollar. Zuvor hatte es es die britischen Institute Lloyds und Barclays, die Schweizer Credit Suisse sowie die niederländischen Banken ABM Amro und ING getroffen. Die ING musste im Juni mit 619 Millionen Dollar die bislang höchste Buße wegen Verstößen gegen US-Sanktionen berappen. Hier ging es neben dem Iran auch um Kuba-Geschäfte. Beim Iran besteht die Sorge, dass das Atom- und Raketenprogramm durch die transferierten Gelder finanziert wird.