Chemieriese aus Darmstadt Merck plant Milliardenübernahme in den USA

Frankfurt · Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Merck will die US-Firma Versum übernehmen. 5,3 Milliarden Dollar soll die Übernahme kosten. So reagierte die Börse auf die Ankündigung.

  Der Schriftzug des Pharma- und Chemiekonzerns Merck steht vor einem Gebäude am Stammwerk in Darmstadt.

Der Schriftzug des Pharma- und Chemiekonzerns Merck steht vor einem Gebäude am Stammwerk in Darmstadt.

Foto: dpa/Arne Dedert

Der Darmstädter Merck-Konzern will mit einer Milliardenübernahme seine Materialsparte stärken. Das Dax-Unternehmen hat ein Auge auf den Halbleiterzulieferer Versum Materials aus den USA geworfen und bietet dafür 48 US-Dollar je Aktie, wie die Merck KGaA am Mittwoch in Darmstadt mitteilte. Damit werde die Übernahme mit insgesamt 5,9 Milliarden Dollar (knapp 5,2 Mrd Euro) bewertet. Die Merck-Aktien reagierten mit Kursverlsten und gaben mehr als drei Prozent ab.

Mit der Übernahme will Merck seine Position als ein führender Anbieter für Elektronikmaterialien weiter stärken. Merck sei darauf vorbereitet, „zügig mit der Unternehmensprüfung zu beginnen, Verhandlungen aufzunehmen und schnell zu einer Einigung über einen Zusammenschluss zu gelangen“, hieß es weiter.

Der Konzern hatte im vergangenen Jahr eine Durststrecke in der Materialsparte zu überwinden, weil das Geschäft mit Flüssigkristallen nicht lief. Um die Sparte Performance Materials wieder flott zu machen, stellt sich der Bereich neu auf. Wachstum verspricht sich Merck vor allem im Geschäft mit der Elektronikindustrie und bei Halbleitermaterialien. Der Zukauf von Versum ist der größte seit der Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich für die Rekordsumme von 17 Milliarden Dollar im Jahr 2015.

(kron/dpa)
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