Washington US-Notenbank hält vorerst an niedrigem Leitzins fest

Washington · Amerikas Notenbänker bleiben zurückhaltend. Die noch für das laufende Jahr erwartete Anhebung der Zinsen blieb nach dem zweitägigen Treffen des Offenmarkt-Ausschusses der Federal Reserve aus. Der Leitzins ist seit Ende 2008 auf dem Rekordtief von nahe null. Die konjunkturellen Daten in den USA hätten sich zwar "auf moderate Weise" verbessert, heißt es in einer Mitteilung. Jüngste Entwicklungen in der Weltwirtschaft könnten aber auch zu einer weiteren Zurückhaltung bei wirtschaftlichen Aktivitäten führen und würden vermutlich die Inflation in den USA weiter ausbremsen. Der Ausschuss sei zuversichtlich, dass sich die Inflation "mittelfristig" in Richtung des Zwei-Prozent-Zieles bewege.

Währenddessen will die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt nach Einschätzung führender Vertreter weitere Mittel zur Bekämpfung der hartnäckig geringen Inflation prüfen. Es sei für die Glaubwürdigkeit der Notenbank wichtig, das Ziel einer Teuerungsrate von knapp zwei Prozent zu erreichen, sagte EZB-Chefvolkswirt Peter Praet in Riga. Laut EZB-Direktor Benoit Coeure könnte dabei auch eine weitere Verschärfung des Strafzinses für Banken eine Rolle spielen.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte vergangene Woche signalisiert, dass die Geldpolitik bei Bedarf noch weiter gelockert werden könnte. Bei der Ratssitzung im Dezember werde geprüft, ob die EZB die Konjunktur ausreichend anschiebe.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort