Börse US-Konjunkturdaten schieben Dax ins Plus

Frankfurt/Main · Dank guter US-Konjunkturdaten ist dem Dax am Donnerstag ein kleiner Befreiungsschlag gelungen. Nach einem über weite Strecken nervösen Handel profitierte der deutsche Leitindex von der starken Wall Street und stieg um 1,11 Prozent auf 11.100 Punkte.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Zudem gab es Hoffnungen auf Fortschritte im Schuldenstreit mit dem pleitebedrohten Griechenland. Auch der Index der mittelgroßen Werte MDax machte seine anfänglichen Verluste komplett wett und legte um 0,01 Prozent auf 19.522 Punkte zu. Für das Technologiebarometer TecDax ging es um 0,70 Prozent auf 1637,78 Punkte nach oben.

In den USA hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Juni stärker aufgehellt als erwartet. Dies hat laut Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba Sorgen beruhigt, wonach das Verarbeitende Gewerbe eine dauerhafte Schwäche durchlaufen könnte.

Für Entspannung sorgte Börsianern zufolge auch der Bericht einer griechischen Zeitung, demzufolge die EU und die Europäische Zentralbank an einem Plan arbeiten, der Griechenland bei Zustimmung zu weiteren Sparmaßnahmen bei den Schulden stärker entlasten soll. Die Anleger warteten indes auf Ergebnisse des Treffens der Eurozonen-Finanzminister zum Thema Griechenland.

Darüber hinaus habe auch die weiterhin lockere Haltung der US-Notenbank in puncto Geldpolitik die Kurse gestützt, sagte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Marktes. Die Fed hatte am Mittwochabend den Zeitplan für die langerwartete Zinswende in den USA weiter offen gelassen.

Auf Unternehmensseite sorgte der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger abermals für negative Schlagzeilen. Das Unternehmen zieht nach einer Serie von Gewinnwarnungen die Reißleine und spaltet sich auf. Wegen hoher Wertberichtigungen rechnet der Konzern im ersten Halbjahr zudem mit einem deutlichen Verlust. Die Anleger reagierten deutlich geschockt: Der Kurs brach am MDax-Ende um rund 14 Prozent ein.

Den Aktionären von ProSiebenSat.1 Media verdarb das angekündigte Ende der TV-Karriere des Entertainers Stefan Raab etwas die Laune. Der Kurs gab um 0,31 Prozent nach.

Im Dax fielen die Papiere des Softwarekonzerns SAP um 0,64 Prozent. Börsianer verwiesen auf enttäuschende Geschäftszahlen des Wettbewerbers Oracle. An der Indexspitze hingegen zogen die Aktien des Medizinkonzerns Fresenius um 2,69 Prozent an. Dahinter folgten die Anteilsscheine von Bayer mit plus 2,28 Prozent. Chemiewerte waren auch europaweit stark gefragt.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,63 Prozent hoch auf 3450,45 Punkte. Die nationalen Indizes in Paris und London schlossen etwas weniger deutlich im Plus, während der US-Leitindex Dow Jones Industrial mehr als ein Prozent gewann.

Am deutschen Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,64 Prozent am Vortag auf 0,59 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,36 Prozent auf 138,69 Punkte zu. Der Bund-Future gab um 0,20 Prozent auf 151,51 Punkte nach. Der Kurs des Euro stieg. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1404 (Mittwoch:
1,1279) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8769 (0,8866)
Euro.

(dpa)
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