Produktion deutlich erhöht US-Fracking-Boom dämpft Ölpreisanstieg

London · Der umstrittene Fracking-Boom in den USA hat nach Ansicht der Internationalen Energieagentur den Ölpreisanstieg gedrosselt. Durch die von Umweltschützern kritisierte Technik zur Förderung von Schieferöl habe der Markt Produktionsausfälle wegen der anhaltenden Gewalt in Libyen und im Irak auffangen können, teilte die IEA am Freitag mit.

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Foto: AP

Vor allem die zur Opec (Organisation erdölexportierender Länder) gehörenden Staaten hätten zuletzt Probleme mit der Produktion gehabt. Im Irak kommt zu den Anschlägen von Extremisten noch der Streit der Kurdenregion mit der Zentralregierung über die Ölindustrie hinzu. Wegen der Ausfälle in Libyen und im Irak sank die Opec-Produktion im Juli um 100.000 Barrel am Tag. Der Preis für ein Barrel (das Fass zu 159 Litern) der führenden Nordsee-Sorte Brent stieg um vier Dollar auf 107,43 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit vier Monaten.

Die USA werden nach Einschätzung der US-Energiebehörde EIA in diesem Jahr erstmals mehr Öl fördern als importieren. Dazu trägt vor allem das sogenannte "Fracking" bei. Dabei werden Wasser, Chemikalien und Sand unter hohem Druck in Schiefergestein gepresst, um dieses aufzubrechen (fracken) und so Öl- und Gas-Reserven zu erschließen. Die in Paris ansässige IEA rechnet damit, dass die USA innerhalb von nur fünf Jahren Saudi Arabien und Russland als weltgrößte Ölproduzenten ablösen. In Deutschland hatte sich die Koalition vor der Bundestagswahl nicht auf eine Regelung des Fracking einigen können.

(REU)
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