Kreuzfahrten starten ganz langsam Aida plant Kreuzfahrten ab September

Hannover · Viele Jahre lang waren Kreuzfahrten sehr beliebt. Wegen Corona lief lange Zeit kein Schiff aus, jetzt versucht die Branche langsam einen Neustart. Bei Tui kamen immerhin 7000 Gäste an Bord. Hurtigruten stoppt dagegen den Relaunch erst einmal nach einem schlimmen Vorfall.

 Die „Aidamar“ macht nach einem mehrtägigen Ausflug Anfang August im Seehafen Rostock fest.

Die „Aidamar“ macht nach einem mehrtägigen Ausflug Anfang August im Seehafen Rostock fest.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Nach der kurzfristigen Absage des Saisonstarts der Kreuzfahrtreederei Aida Cruises wegen fehlender Genehmigungen der italienischen Regierung plant das Unternehmen den Neustart nun für Anfang September. Wie das Unternehmen berichtete, liege die Zustimmung aus Italien für die Neustartkonzepte inzwischen vor. Danach soll am 6. September in Kiel das Schiff „Aidablu“ zu einer Kurzreise Richtung Norwegen und Dänemark ablegen. Weitere siebentägige Reisen seien von Hamburg aus mit der „Aidaperla“ vom 12. September an zu den norwegischen Fjorden geplant.

Mit Ausnahme dieser Fahrten müsse das Unternehmen auf Grund der aktuellen Pandemielage die seit März dauernde Unterbrechung der Kreuzfahrtsaison bis zum 30. September 2020 verlängern. Ursprünglich sollten Kurzreisen ohne Landgang bereits am 5. August in Hamburg starten, später sollten Rostock und Kiel dazukommen. Diese Pläne scheiterten an den fehlenden Genehmigungen aus Italien. Für den geplanten Neustart hatte Aida am 22. Juli mit drei Flugzeugen 750 Besatzungsmitglieder aus Asien eingeflogen. Mehrfache Corona-Tests nach der Landung ergaben inzwischen zwölf Infizierte, die in der Folge isoliert wurden.

Der Konkurrent Tui hat derweil alle ursprünglich im Katalog geplanten Kreuzfahrten bis zum 30. September abgesagt, weil sie faktisch nicht durchführbar sind. Das gilt beispielsweise für Ziele in der Karibik, in den USA oder im südlichen Afrika. Allerdings hält der Konzern daran fest, das Kreuzfahrtgeschäft mit Fahrten ab Hamburg und Kiel Richtung Nordeuropa langsam wieder hochzufahren. Mittlerweile seien rund 7000 Gäste an Bord genommen worden, erklärt ein Sprecher auf Anfrage. Bei diesen Fahrten handelt es sich größtenteils um siebentägige Kreuzfahrten in die norwegischen Fjorde – ohne Landgänge. Dabei nehmen die Schiffe deutlich weniger Passagiere auf als bisher. Für den Herbst hofft Tui-Chef Fritz Joussen ähnliche Touren durch die Ägais anbieten zu können. Hier müsste er aber die Fluganreise nach Griechenland oder Zypern organisieren.

Der norwegische Wettbewerber Hurtigruten stoppte dagegen alle Kreuzfahrten, nachdem 36 Besatzungsmitglieder auf einem Schiff positiv auf Corona getestet wurden. „Wir haben versagt“, sagte Vorstandschef Daniel Skjeldam.

(mit DPA)

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