Arbeitsmarkt Unternehmer NRW warnt vor Verschwendung
Düsseldorf · Wirtschaftsvertreter in NRW haben die Bundesregierung davor gewarnt, bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit Geld zu verschwenden. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass für die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit Geld in die Hand genommen wird, es darf nur nicht in sinnlosen Maßnahmen versickern“, warnte der Hauptgeschäftsführer von Unternehmer NRW, Luitwin Mallmann.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will vier Milliarden Euro für die Aktivierung Langzeitarbeitsloser zur Verfügung zu stellen und setzt insbesondere auf einen sozialen Arbeitsmarkt – also geförderte Beschäftigung. Mallmann forderte, ein Teil des Geldes sollte dazu dienen, die Arbeitsagenturen besser finanziell und personell auszustatten, um diejenigen herauszufiltern, die auch wirklich eine Chance hätten. „Zugleich muss die Zahl der Betreuungsplätze in Kitas und Horten massiv ausgeweitet werden, um auch Alleinerziehenden eine echte Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben.“
Mallmann kritisierte die Fokussierung auf den sozialen Arbeitsmarkt: „Wir unterstützen nur die Maßnahmen, deren Ziel es ist, die Menschen wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt in Lohn und Brot zu bringen.“ Man dürfe nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen und die Menschen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen verstecken, damit sie nicht mehr in der Statistik auftauchten.
Er warnte zudem davor, mit der Axt an die Befristungen heranzugehen. „Wenn in einem mittleren Unternehmen nur noch eine Befristungsquote von 2,5 Prozent erlaubt ist, dann wird es für Langzeitarbeitslose viel schwieriger, eine Stelle zu finden.“ Die Erfahrung zeigten, dass der Klebeeffekt bei Zeitarbeit und befristeten Beschäftigungen enorm sei. „Und das Gejammer über sachgrundlose Kettenbefristungen ist unbegründet: Diese sind schon heute verboten.“
Auch Lohnkostenzuschüsse seien eine sinnvolle Maßnahme, wenn man bedenke, dass viele Langzeitarbeitslose zu Beginn ihrer Tätigkeiten stärker betreut werden müssten und in der Einarbeitungsphase nicht die volle Leistung erbringen könnten.