Streit mit Großaktionär Fortum Zwei weitere Uniper-Vorstände werfen das Handtuch

Düsseldorf · Zwei weitere Vorstände des Energiekonzerns Uniper wollen wegen des Streits mit dem Großaktionär Fortum ihren Hut nehmen. Die Vorstände Eckhardt Rümmler und Keith Martin wollten Uniper Ende November verlassen.

Das teilte der Versorger am Sonntag mit. Er bedauere die Entscheidungen der beiden Manager zutiefst, erklärte Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg: "Gleichwohl kann ich sie angesichts des unmissverständlich zum Ausdruck gebrachten Misstrauens unseres Großaktionärs Fortum gegenüber dem gesamten Uniper-Vorstand nachvollziehen."

Beide Vorstände hatten zuletzt versucht, in Kooperationsgesprächen mit dem finnischen Großaktionär Lösungen zu finden. Bei der Uniper-Hauptversammlung am vergangenen Mittwoch war indes auf Antrag von Fortum die Entlastung des Vorstands für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 vertagt worden. Reutersberg warf Fortum "provokantes und widersprüchliches Verhalten" vor. Er forderte der Anteilseigner auf, "endlich konstruktiv über einen Weg nach vorne zu diskutieren, der für beide Unternehmen machbar ist."

Fortum hält 49,99 Prozent der Aktien der früheren E.ON-Kraftwerkstochter, Investoren hatten auf eine komplette Übernahme gesetzt. Der steht aber eine Beteiligung in Russland im Weg. Uniper betreibt dort mehrere Kraftwerke. Zu einem gehört auch eine als strategisch wichtig eingestufte Anlage zur Trinkwasseraufbereitung. Aus diesem Grund darf Fortum keine Mehrheit an Uniper übernehmen. In Kreisen Fortums wird vermutet, dass der Uniper-Vorstand um den scheidenden Chef Klaus Schäfer dahinter steckt, der sich vehement gegen den Vorstoß Fortums gestemmt hatte. Schäfer tritt Ende des Monats ab. Nachfolger ist der ehemalige Thyssenkrupp-Aufzugschef Andreas Schierenbeck.

(Reuters)
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