Nach Zusammenbruch von Islands Banken Zwei weitere Manager festgenommen

Reykjavik (RPO). Isländische Ermittler haben erneut zwei Verantwortliche für den Zusammenbruch der heimischen Banken festgenommen. Die beiden führenden Manager der früheren Kaupthing Bank, Ingolfur Helgason und Steingrimur Karason, seien am Montagabend bei ihrer Ankunft aus Luxemburg, wo sie leben, festgehalten worden.

 Konten der verstaatlichten isländischen Bank Kaupthing sind nicht mehr erreichbar.

Konten der verstaatlichten isländischen Bank Kaupthing sind nicht mehr erreichbar.

Foto: AFP, AFP

Das berichtete der öffentliche Rundfunksender RUV am Dienstag. Sie seien kurz verhört und in Polizeigewahrsam genommen worden. Gegen den früheren Verwaltungsratsvorsitzenden Sigurdur Einarsson erließ Interpol demnach Haftbefehl wegen Betrugs. Der 49-Jährige lebt in London.

Kaupthing war zusammen mit den beiden anderen führenden Banken Glitnir und Landsbanki im Oktober 2008 nach geplatzten Kreditgeschäften zahlungsunfähig. Die Banken konnten nur durch Verstaatlichung vor dem Zusammenbruch gerettet werden. Die Krise brachte Island an den Rand des Staatsbankrotts. Viele der 320.000 Einwohner verloren ihre Ersparnisse, die Arbeitslosigkeit stieg drastisch an, und die Regierung musste zurücktreten.

Vergangene Woche waren bereits Ex-Kaupthing-Chef Hreidar Mar Sigurdsson sowie der frühere Chef der Luxemburger Kaupthing-Tochter, Magnus Gudmundsson, in Reykjavik festgenommen worden. Sie befanden sich am Dienstag weiter in U-Haft.

(AFP/das)
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