Nach Tod von Gründer Theo Albrecht Zahlreiche Änderungen bei Aldi-Nord

Hamburg/Essen (RPO). Nach dem Tod des Aldi-Gründers Theo Albrecht stehen bei dem Lebensmitteldiscounter offenbar mehrere Änderungen bevor. Albrechts Witwe Cäcilie den Posten ihres Mannes im Stiftungsvorstand übernehmen.

Daneben gehörten weiter der Generalbevollmächtigte Hartmuth Wiesemann sowie der Familienanwalt Emil Huber dem obersten Kontrollgremium des Verwaltungsrates an, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtett. Zudem sollen auch die beiden Söhne Berthold und Theo jr. vom Verwaltungsrat in den Stiftungsvorstand wechseln.

Weiter berichtete das Magazin, dass der Konzern erwäge, nach jahrzehntelanger Zurückhaltung gegenüber der Öffentlichkeit offener aufzutreten. Demnach hätten die Führungskräfte bereits vor dem Tod Theo Albrechts mit mehreren Medienberatungsfirmen über eine künftige Öffentlichkeitsstrategie beraten.

Theo Albrecht war nach Unternehmensangaben am 24. Juli verstorben. Der 88-Jährige hatte zusammen mit seinem Bruder den Lebensmittel-Discounter aufgebaut. Albrecht, der Jahrzehnte an der Spitze von Aldi Nord stand, war zuletzt der zweitreichste Deutsche, ein größeres Vermögen besitzt nur sein Bruder Karl, langjähriger Chef von Aldi-Süd.

Darüber hinaus hat sich dem Magazinbericht zufolge mit Karl Albrecht junior, dem Sohn von Theo Albrechts Bruder Karl, nach jahrzehntelangem Schweigen erstmals ein Familienmitglied der Unternehmerfamilie zu Wort gemeldet. "Ich schreibe eine Biografie meines Vaters, die über weite Zeiträume auch eine Firmenchronik beinhaltet", habe Karl Albrecht junior dem Magazin mitgeteilt. Sein Vater unterstütze das Vorhaben. Allerdings scheint eine Veröffentlichung noch unklar. Dies werde aber erwogen, hieß es weiter.

Zugleich habe sich Albrecht junior auch über seine Rolle im Konzern geäußert, berichtete das Magazin weiter. Demnach sei er lange im USA-Geschäft des Discounters tätig gewesen. Weiter sagte der promovierte Jurist: "Innerhalb von 30 Jahren bin ich dreimal schwer an Krebs erkrankt. Nach der dritten Erkrankung im Jahr 2004 habe ich mich aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen."

Die Albrechts waren in den vergangenen Jahrzehnten trotz des enormen wirtschaftlichen Erfolgs öffentlich so gut wie gar nicht in Erscheinung getreten. Albrecht junior sagte nun dem "Spiegel", er freue sich über das "Interesse an der Geschichte von Aldi sowie an dem Lebenswerk meines Vaters und meines Onkels". Nach Informationen des Magazins holten die Führungskräfte im Aldi-Konzern zudem bereits vor dem Tod Theo Albrechts mehrere Medienberatungsfirmen ins Haus, um sich für eine künftige Öffentlichkeitsstrategie beraten zu lassen.

(DDP/nbe)
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