Trotz Druck von Milliardär Icahn Yahoo wehrt sich gegen Verkauf
New York (RPO). Das Internetportal Yahoo bleibt hart. Die Führung hat erneut einen möglichen Verkauf an den Softwareriesen Microsoft ausgeschlossen und sich gegen die Pläne des Milliardärs Carl Icahn gestellt.

Zehn Fakten zu Yahoo
In einer Antwort auf einen offenen Brief Icahns kritisierte der Chef des Yahoo-Verwaltungsrats, Roy Bostock, am Donnerstag, der Milliardär verstehe das Angebot von Microsoft offenbar "deutlich" falsch. Auch unterschätze Icahn die Gründlichkeit, mit der das Yahoo-Management das Übernahmeangebot geprüft habe.
Kritik übte Bostock weiter am Vorgehen Icahns. Dieser hat sich nach eigenen Angaben bereits mit vier Prozent bei Yahoo eingekauft und will den Verwaltungsrat des Internetportals komplett gegen eigene Leute austauschen. Er argumentiert, Yahoo habe nur gemeinsam mit Microsoft eine Chance, dem Internetgiganten Google zu trotzen.
"Wir glauben nicht, dass es im besten Interesse der Yahoo-Aktionäre ist, Ihnen und Ihren handverlesenen Nominierten zu ermöglichen, die Kontrolle über Yahoo zu übernehmen", schrieb Bostock. Weiter betonte er, Microsoft habe sein Angebot für Yahoo inzwischen offiziell zurückgezogen.
Icahn ist bekannt dafür, sich in Unternehmen einzukaufen, die in Schwierigkeiten stecken, um deren Strategie zu beeinflussen. Der US-Milliardär hofft auf die Unterstützung anderer Aktionäre, die mit dem Yahoo-Management unter Gründungschef Jerry Yang unzufrieden sind und einen Zusammenschluss mit Microsoft anstreben.
Microsoft hatte im Februar rund 45 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro) für Yahoo geboten. Dieses Angebot hatte die Yahoo-Führung zurückgewiesen und argumentiert, das Angebot sei zu niedrig. Microsoft zog sein Angebot daraufhin vergangene Woche zurück, erklärte aber, die Übernahme noch nicht ganz aufgegeben zu haben.