Erste Fortschritte unter Marissa Mayer Yahoo legt dank der Suchmaschine zu

Seit einem halben Jahr steht die einstige Google-Vorzeigefrau Marissa Mayer an der Spitze von Yahoo. Nun kann sie erste Erfolge vermelden.

Marissa Ann Mayer soll Yahoo retten
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Marissa Ann Mayer soll Yahoo retten

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Nach langem Stillstand kommt unter der neuen Chefin Marissa Mayer langsam Bewegung in Yahoo. Das Geschäft wuchs zuletzt wieder leicht. Zugleich lasteten aber hohe Kosten für den angestoßenen Firmenumbau auf dem Interneturgestein. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber wir sehen erste positive Trends", sagte Mayer am späten Montag in einer Telefonkonferenz.

Der Umsatz im vierten Quartal verbesserte sich um 2 Prozent auf 1,35 Milliarden Dollar (1 Mrd Euro). Grund waren höhere Einnahmen aus der Suchmaschine und den sonstigen Geschäftsfeldern; dagegen schrumpfen die Erlöse aus grafischen Werbeanzeigen leicht. Der Gewinn sank wegen des 100 Millionen Dollar teuren Rückzugs aus Südkorea um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unterm Strich 272 Millionen Dollar.

Mayer vom Rivalen Google abgeworben

Mit den Geschäftszahlen übertraf das Interneturgestein die Erwartungen der Analysten. Nachbörslich stieg die Aktie um 2 Prozent. Sie sei stolz auf das Erreichte, erklärte Mayer am Firmensitz im kalifornischen Sunnyvale. Aufs Gesamtjahr gesehen sei es das erste Mal seit vier Jahren, dass Yahoo beim Umsatz zugelegt habe.

In der Vergangenheit hatte Yahoo oft enttäuscht. Deswegen hatte der Verwaltungsrat Mitte vergangenen Jahres die Vorzeigemanagerin Mayer vom Rivalen Google abgeworben. Sie will Yahoo wieder zu einer der ersten Adressen im Internetgeschäft machen. Dazu scharrte sie ein neues Führungsteam um sich, schloss unrentable Bereiche wie in Südkorea und will mit neuen Diensten und Inhalten die Nutzer wieder an Yahoo binden.

Zu den Aushängeschildern des Konzerns gehören Yahoo Mail und die Fotoplattform Flickr. Beide Dienste sind überarbeitet worden mit besonderem Augenmerk auf die Handhabung auf Smartphones. "Das mobile Geschäft ist enorm wichtig für uns", sagte Mayer. Im vergangenen Quartal ging sie zudem Kooperationen mit den US-Fernsehsehsendern NBC und CBS ein.

Display-Werbung mit grafischen Anzeigen

Haupteinnahmequelle von Yahoo ist die Werbung. Das sind zum einen bezahlte Links bei der Suchmaschine. Hier arbeitet Yahoo mit Microsoft zusammen und nutzt die Technik von deren Suchmaschine Bing.
Langsam scheinen sich Erfolge zu zeigen in höheren Werbeeinnahmen. Das traditionell wichtigere Standbein ist jedoch die sogenannte Display-Werbung mit grafischen Anzeigen. Die Rivalen Google und Facebook wildern jedoch in diesem Revier.

Yahoo konnte im Gesamtjahr seinen Umsatz minimal auf knapp 5,0 Milliarden Dollar steigern und behielt unterm Strich mehr als 3,9 Milliarden Dollar übrig - fast vier Mal soviel wie im Jahr 2011.
Dieser gewaltige Gewinnsprung kam durch den Verkauf von Anteilen am chinesischen Internetkonzern Alibaba zustande.

(dpa/csr)
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