Einjahres-Vertrag Woolworth-Mitarbeiter dürfen vorerst bleiben

Frankfurt/Main (RPO). Für die Mitarbeiter der insolventen Billig-Kaufhauskette Woolworth ist das Zittern mehr als ein Jahr nach der Pleite zunächst beendet: Ein Bieterkonsortium um die Unternehmensgruppe Tengelmann will alle 162 verbleibenden Filialen und deren rund 4300 Beschäftigte zum 1. Juli übernehmen. Die Mitarbeiter erhalten demnach zunächst zeitlich befristete Arbeitsverträge für ein Jahr.

Das ist Woolworth
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"Der Erwerber ist die beste Lösung für das Unternehmen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach langer Zeit der Ungewissheit nun eine neue Perspektive bekommen", teilte Insolvenzverwalter Ottmar Hermann am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Käufer ist demnach ein Bieterkonsortium "unter maßgeblicher Führung" der H.H. Holding sowie der Tengelmann-Gruppe mit seinen Discount-Töchtern Kik und Tedi. "Durch die Wahl des strategischen Investors konnte die Zerschlagung und der Verlust vieler Arbeitsplätze verhindert werden. " Über den Kaufpreis wurde demnach Stillschweigen vereinbart.

Die Übernahme aller Filialen und der Beschäftigten sei "unter anderem auch auf die konstruktive Zusammenarbeit" mit dem US-Finanzinvestor Cerberus zurückzuführen, erklärte Hermann. Cerberus ist Gläubiger und Vermieter zahlreicher Woolworth-Immobilien. Der Finanzinvestor hatte zuvor alle Kaufinteressenten für Woolworth abgelehnt.

Die Kaufhauskette Woolworth, die seit über 80 Jahren Filialen in Deutschland betreibt, hatte im vergangenen Frühjahr Insolvenz angemeldet. Insolvenzverwalter Hermann verkaufte 150 Filialen an die Drogeriekette Schlecker, den Textildiscounter NKD sowie die Supermarktketten Rewe und Edeka. Der neue Besitzer plant den Angaben des Insolvenzverwalters zufolge nun, das Woolworth-Filialnetz "Schritt für Schritt weiter auszubauen".

(AFP/awei)
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