Zusammenschluss von Viskosefaser-Herstellern verboten Wettbewerb auf dem Tampon-Markt gesichert

Bonn · Das Bundeskartellamt hat ein Monopol bei Viskosefasern zur Herstellung von Tampons verhindert: Es verbot den beiden weltweit einzigen Herstellern dieser Fasern, Lenzing aus Österreich und Kelheim Hygiene Fibres GmbH aus Kelheim in Niederbayern, den Zusammenschluss, wie die Behörde am Freitag in Bonn mitteilte.

Lenzing wollte demnach 90 Prozent an Kelheim Hygiene Fibres kaufen. "Durch eine Übernahme wäre auf dem Markt ein Monopol entstanden. Der Wettbewerb wäre damit nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zum Erliegen gekommen", erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt.

Spezielle Fasern aus Viskose sind der Haupteinsatzstoff in der Herstellung von Tampons, wie das Kartellamt erläuterte. Nachfrager sind die großen Markenartikel- und die Handelsmarkenhersteller von Tampons.

Andere Lieferanten als Lenzing und Kelheim Hygiene Fibres kommen für sie nicht in Frage: Die Umstellung der Produktion von der Herstellung herkömmlicher Viskosefasern auf die spezieller Viskosefasern ist laut Kartellamt wirtschaftlich nicht lohnend. Baumwollfasern seien kein in der Branche anerkannter Ersatz.

Der Beschluss des Kartellamts ist noch nicht rechtskräftig. Die Unternehmen haben einen Monat Zeit Beschwerde einzulegen. Entscheiden würde das Oberlandesgericht Düsseldorf.

(AFP)
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