Verkauf steht auf der Kippe WestLB-Abwicklung offenbar gefährdet

Düsseldorf · Der Verkauf des letzten funktionsfähigen Teils der WestLB an die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) steht laut einem Pressebericht auf der Kippe. Grund dafür seien die in der vergangenen Woche aufgetauchten neuen Risiken.

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Dies berichtet das "Handelsblatt" am Dienstag unter Berufung auf Finanzkreise. Ein Helaba-Sprecher bestätigte am Montagabend, dass die Bank ein strittiges Derivatepaket mit einem Verlustpotenzial von 300 Millionen Euro "definitiv nicht" übernehmen werde. Der Zeitung zufolge soll Helaba-Vorstandschef Hans-Dieter Brenner sogar damit gedroht haben, die Übernahme platzen zu lassen. Bis Mittwoch soll eine Entscheidung fallen.

Bei dem Derivatepaket handelt es sich laut Helaba um interne Absicherungsgeschäfte aus dem WestLB-Konzern mit einem Volumen von 4,2 Milliarden Euro, an denen die Hessen kein Interesse haben. Von einem möglichen Platzen des Verkaufs wollte der Sprecher nichts wissen. "Die Helaba strebt nach wie vor den erfolgreichen Abschluss der Transaktion an", sagte er.

Laut "Handelsblatt" kommen Vertreter des Landes NRW, der WestLB, ihrer Abwicklungsbank EAA, der beiden NRW-Sparkassenverbände und der Helaba an diesem Dienstag zu einem Krisentreffen in Frankfurt zusammen. An diesem Tag müsse eine Lösung gefunden werden, damit die Helaba am Mittwoch wie geplant über den Kauf und dessen Konditionen entscheiden kann. Die WestLB wollte sich auf Nachfrage des "Handelsblatts" zu dem Sachverhalt nicht äußern.

Die WestLB muss bis Ende des Monats abgewickelt werden. Das Konzept sieht vor, dass die Helaba das Sparkassengeschäft und das Mittelstandsgeschäft der WestLB übernimmt. Dazu sollen von der WestLB Aktivitäten mit einer Bilanzsumme von rund 40 Milliarden Euro und etwa 450 Mitarbeiter auf die Helaba übergehen. Die Sparkassen-Familie stellt für die unter das Helaba-Dach kommenden Bankteile 1 Milliarde Euro Kapital bereit.

(dpa)
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