Bundesnetzagentur will Preisanstieg dämpfen Weniger Rendite für Gas- und Stromanbieter

Bonn (RPO). Ein Lichtblick für die Verbraucher: Die Bundesnetzagentur will die Renditen der Gas- und Stromnetzbetreiber kürzen und damit den Preisanstieg für die Verbraucher dämpfen. Besonders drastisch will die Wettbewerbsbehörde bei den Gasnetzbetreibern durchgreifen.

Hier soll die Eigenkapitalverzinsung für Neuanlagen zum Jahreswechsel um satte 15,1 Prozent sinken. Deutlich geringer fallen die geplanten Einschnitte bei den Stromversorgern mit einem Minus von 1,1 Prozent aus, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.

Die Festlegung der garantierten Eigenkapitalrendite für Netzbetreiber ist nach der Strom- und Gasnetzentgeltverordnung ab Anfang kommenden Jahres Sache der Bundesnetzagentur. Wichtig für Verbraucher: Die festgelegten Renditen fließen in die Berechnung der Erlösobergrenze für die Netzbetreiber ein und haben damit auch Einfluss auf die Endkundenpreise.

Bislang liegen die festgeschriebenen Renditen für die Stromnetze bei 7,91 Prozent und für die Gasnetze sogar bei 9,2 Prozent. Es gebe jedoch keinen sachlich gerechtfertigten Grund für eine Unterscheidung zwischen Elektrizität und Gas, betonte der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth. Nach den Plänen der Behörde sollen Strom- und Gasnetzbetreibern künftig nur noch Renditen von 7,82 Prozent garantiert werden.

Die von der Behörde festgelegte Rendite sei angemessen. Sie enthalte im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren einen Wagniszuschlag von 3,59 Prozent, betonte Kurth. Dies liege deutlich oberhalb der vergleichbaren Werte im europäischen Ausland.

"Durch unser Vorgehen ist sichergestellt, dass die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals von Betreibern von Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetzen angemessen, risikoangepasst und wettbewerbsfähig ist", sagte Kurth. Im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten der ab dem 1. Januar 2009 greifenden Anreizregulierung werde damit ein Klima geschaffen, das Investitionen in Netzinfrastruktur dauerhaft auf eine stabile, risikoarme und sichere Grundlage stelle.

Die betroffenen Unternehmen haben nun bis zum 13. Juni Gelegenheit, zu dem Entwurf der Bundesnetzagentur Stellung zu nehmen.

(ap)
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