Siemens Weiteres Verfahren gegen Ex-Vorstand

München (RPO). In der Siemens-Affäre läuft offenbar ein weiteres Verfahren gegen einen Ex-Zentralvorstand des Konzerns: Demnach verdächtigt die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth den früheren Top-Manager Günter Wilhelm der Anstiftung zur Untreue.

 Siemens hat am Dienstag angekündigt, weltweit 16.750 Stellen zu streichen.

Siemens hat am Dienstag angekündigt, weltweit 16.750 Stellen zu streichen.

Foto: AP, AP

Wilhelm habe intern darauf gedrängt, Zahlungen an den langjährigen Vorsitzenden der Betriebsräte-Organisation AUB, Wilhelm Schelsky, zu leisten, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Jetzt ermittelt laut dem Blatt die Staatsanwaltschaft.

Siemens hat über Schelsky heimlich die AUB unterstützt, um ein arbeitgeberfreundliches Gegengewicht zur IG Metall zu schaffen. Insgesamt sind dem Blatt zufolge gut 50 Millionen Euro von Siemens an Schelsky geflossen.

Die Staatsanwaltschaft verdächtige Wilhelm, seinen Managerkollegen Johannes Feldmayer im Jahr 2000 aufgefordert zu haben, einen neuen Vertrag mit Schelsky zu vereinbaren, schrieb die Zeitung. Feldmayer sagte dem Blatt zufolge bei der Staatsanwaltschaft aus, Wilhelm habe ihn im Herbst 2000 mit diesem Ansinnen angerufen.

Tatsächlich habe Feldmayer später einen neuen Vertrag mit Schelsky unterzeichne, der zu weiteren Zahlungen in Millionenhöhe geführt habe, schrieb die Zeitung. Die Staatsanwaltschaft habe deshalb Anklage gegen Feldmayer wegen Untreue wie auch gegen Schelsky wegen Beihilfe zur Untreue und weiterer Finanzdelikte erhoben.

(afp)
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