Warnstreiks in NRW „Es ist uns gelungen, ein deutliches Zeichen zu setzen“

Düsseldorf · Kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst haben die Gewerkschaften noch einmal Druck gemacht. Alleine in NRW beteiligten sich mehr als 30.000 Arbeitnehmer an den Protesten.

 Mehr als 30.000 Arbeitnehmer beteiligten sich alleine in NRW an den Protesten. Wie hier in Dortmund galten überall strenge Regeln.

Mehr als 30.000 Arbeitnehmer beteiligten sich alleine in NRW an den Protesten. Wie hier in Dortmund galten überall strenge Regeln.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes haben am Dienstag in NRW 30.000 Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Tarifbeschäftigten zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Allein bei den Verkehrsverbünden beteiligten sich 13.000. „Wir haben den Nahverkehr flächendeckend bestreikt. In den größeren Städten in NRW waren Straßenbahnen und Busse damit lahmgelegt“, sagte eine Verdi-Sprecherin. Auch in Stadtverwaltungen und vielen städtischen Kitas und Kliniken landesweit traten Mitarbeiter in den Ausstand.

Bei den größeren Streikversammlungen in Dortmund, Köln und Essen gingen insgesamt 10.000 Mitarbeiter auf die Straße, um ihren Tarifforderungen Nachdruck zu verleihen. „Das sind aufgrund der Corona-Lage weniger als sonst, aber weitere haben in der Nähe ihrer Betriebe gestreikt“, sagte die Sprecherin. „Es ist uns an diesem Tag gelungen, ein deutliches Zeichen zu setzen.“

Die Tarifverhandlungen werden am kommenden Donnerstag und Freitag fortgesetzt. Für Mittwoch seien keine Aktionen geplant. Verdi fordert für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen bei einer einjährigen Laufzeit 4,8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber hatten zuletzt schrittweise Lohnerhöhungen von insgesamt 3,5 Prozent bei einer Laufzeit von drei Jahren angeboten.

Seit der vergangenen Woche haben sich laut Verdi in Nordrhein-Westfalen mehr als 100.000 Menschen an den Warnstreiks beteiligt. Im Land sind demnach mehr als 550.000 Tarifbeschäftigte von den Verhandlungen betroffen.

(th/dpa)
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