W20-Frauenkonferenz Berlin Ivanka Trump will für Gleichberechtigung kämpfen

Berlin · Bei der W20-Frauenkonferenz in Berlin ist Kanzlerin Angela Merkel bei der Frage, ob sie Feministin ist, ins Stottern geraten. Nicht so Ivanka Trump, die sich für Gleichberechtigung stark machen will.

 Ivanka Trump (l), die Tochter und Beraterin des US-Präsidenten, IWF-Chefin Christine Lagarde und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der W20-Frauenkonferenz in Berlin.

Ivanka Trump (l), die Tochter und Beraterin des US-Präsidenten, IWF-Chefin Christine Lagarde und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der W20-Frauenkonferenz in Berlin.

Foto: dpa, nie pil

Die Tochter des US-Präsidenten, Ivanka Trump, hat beim "Women20 Summit" ihre derzeitige politische Rolle noch als klein und sich selbst als Neuling bezeichnet. "Ich bin noch ganz am Anfang. Ich höre zu, ich lerne viel", sagte Trump am Dienstag in Berlin bei dem internationalen Gipfel zur Stärkung von Frauen. Zu ihrer Position als First Daughter und Assistentin des US-Präsidentin Donald Trump sagte sie: "Ich bin auch ganz neu in dieser Rolle."

Trump sprach sich bei der Konferenz für mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen aus. In den USA seien die Probleme in dieser Frage zwar geringer als anderswo, doch auch dort gebe es noch Nachholbedarf —etwa bei der Zahl der Frauen, die Unternehmen führen. "Wir sind noch lange nicht am Ziel." Auch auf die Frage, ob sie eine Feministin sei, hatte Trump eine klar Antwort: "Ich betrachte mich als Feministin. Ich glaube an die Gleichheit der Geschlechter."

Bundeskanzlerin Angela Merkel kam bei selbiger Frage hingegen ins Stottern: "Sind Sie eine Feministin?", fragte die Moderatorin die Kanzlerin. Merkel setzte zu einer Antwort an: "Ehrlich gesagt möchte ich...", ehe sie wieder verstummte. Während ihre Sitznachbarin, IWF-Chefin Christine Lagarde, die Kanzlerin durch Händeklatschen zu einer Antwort ermunterte, sammelte Merkel ihre Gedanken und entgegnete schließlich, dass es zwischen ihr und Feministinnen "Gemeinsamkeiten und Unterschiede" gebe. Feministinnen wie Alice Schwarzer hätten in der Vergangenheit "schwere Kämpfe" ausgefochten, sagte die Kanzlerin. Da wolle sie nun nicht einfach herkommen und behaupten, sie sei Feministin.

"Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken", sagte Merkel. Mit nach Hause von der Veranstaltung nehme sie nun "den Zwang darüber nachzudenken, ob ich Feministin bin oder nicht".

Ivanka Trump nutzte auf der Konferenz die Chance, ihren Vater Donald Trump gegen Kritik zu verteidigen, die er sich mit früheren abschätzigen Kommentaren über Frauen eingehandelt hatte. Ivanka Trump sagte, sie wisse aus eigener Erfahrung, dass ihr Vater eine positive Haltung gegenüber Frauen habe und auch ihre Rolle in der Arbeitswelt schätze. Auch sie selbst sei ohne jede Hürde aufgewachsen, sagte die Tochter des Milliardärs Trump. "Ich konnte alles erreichen, was ich erreichen wollte. Ich konnte den Weg gehen, den ich gehen wollte." Ihr Vater habe ihr alles ermöglicht. "Es gab keinen Unterschied zwischen mir und meinen Brüdern."

(rent/dpa)
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