VW-Dieselgate Winterkorn soll schon 2013 geschönte Abgaswerte gekannt haben

Frankfurt · Der ehemalige Volkswagen-Chef Martin Winterkorn soll einem Zeitungsbericht zufolge schon 2013 von geschönten Verbrauchswerten gewusst haben.

VW Chef: Das ist Martin Winterkorn
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Foto: dpa, ude arc lof

Im November 2013 habe die Qualitätssicherung Winterkorn erstmals auf die "grenzwertige Verbrauchssituation" gegenüber den Kunden aufmerksam gemacht, berichtete "Bild am Sonntag" unter Berufung auf ihr vorliegende vertrauliche VW-Akten. Demnach hielten zahlreiche VW-Modelle nur unter "bestmöglichen Testbedingungen" - etwa ohne Klimaanlage und mit optimaler Lastanpassung - die Kohlendioxid-Vorgaben ein.

Bei einem "realen Testablauf" steige der Ausstoß und damit auch der Sprit-Verbrauch um zehn bis 18 Prozent. Ein VW-Sprecher sagte, da man die der Zeitung vorliegenden Dokumente nicht kenne, könne man diese auch nicht kommentieren.

Volkswagen hatte Anfang November 2015 eingeräumt, dass bei der Typ-Zulassung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben festgelegt worden seien. Die Unregelmäßigkeiten seien im Rahmen der Überprüfung aller Prozesse und Abläufe seit Bekanntwerden des Skandals um manipulierte Diesel-Abgaswerte im September 2015 aufgefallen. Zunächst hatte Volkswagen von 800.000 betroffenen Autos gesprochen, diese Zahl später aber auf 36.000 Fahrzeuge heruntergeschraubt. Im Mittel sei der CO2-Ausstoß nur wenige Gramm höher als angegeben. Der Spritverbrauch sei nach dem derzeit geltenden Messverfahren ein bis zwei Zehntel Liter höher pro 100 Kilometer.

(felt/REU)
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