Autobauer mit starkem Wachstum VW auf der Überholspur

Wolfsburg (RPO). 30 neue Modelle, 64 Milliarden Euro Investitionen, 50.000 zusätzliche Jobs - der Volkswagenkonzern fühlt sich so stark wie noch nie seit der Werksgründung in Wolfsburg vor 73 Jahren. Jetzt peilt der Konzern nach dem Rekordjahr 2010 für 2011 und 2012 neue Höchstmarken an.

Der neue VW Jetta
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"Wir sind 2010 auf die Überholspur gegangen, und da wollen wird auch im laufenden Jahr bleiben", sagte der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn am Donnerstag in Wolfsburg. Im Geschäftsbericht verspricht VW sogar schon für 2012 weiteres Wachstum.

Wie schnell der größte Autobauer Europas derzeit unterwegs ist, zeigen die erste Ergebnisse aus dem laufenden Jahr: Bis Ende Februar steigerte Volkswagen den Absatz bereits um 17,5 Prozent auf 1,2 Millionen Fahrzeuge. VW sei "erneut stärker als der Markt gewachsen", sagte Winterkorn. "Unser Konzern erwartet ein in jeder Hinsicht starkes erstes Quartal", fügte er hinzu.

Audi liefert größten Beitrag zum Gewinn

VW hatte 2010 neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn erreicht: Der operative Gewinn stieg um das Siebenfache auf 7,2 Milliarden Euro. Der Umsatz lag mit 126,9 Milliarden Euro 20,6 Prozent höher als 2009.

Die Gewinnexplosion wurde angefeuert durch die zusätzlich verkauften Autos, aber auch dadurch, dass Kunden immer öfter größere und besser ausgestattete Modelle bestellen, wie Winterkorn sagte. Wechselkursgewinne spülten außerdem eine Milliarde Euro in die Kassen, Einsparungen brachten 1,6 Milliarden Euro. Die schwedische Lkw-Tochter Scania überwies 1,1 Milliarden Euro.

Den größten Anteil am Gewinn lieferte wie üblich die Luxustochter Audi mit 3,3 Milliarden Euro, vor der Marke VW mit 2,2 Milliarden Euro und der tschechischen Tochter Skoda mit 450 Millionen Euro.

Dagegen kommt die spanische Tochter Seat auch nach Jahren der Sanierung nicht aus der Krise: 310 Millionen Euro Verluste brachte das Unternehmen 2010 mit. Laut Vorstandsmitglied Hans Dieter Pötsch soll Seat 2013 Gewinn machen. Auch die Sportwagenmarke Bentley verlor Geld: rund 250 Millionen Euro. Glänzend lief dagegen das China-Geschäft mit einem Ergebnis von 1,9 Milliarden Euro.

VW soll bis 2018 größter Autobauer der Welt werden

VW-Chef Winterkorn will den Konzern bis 2018 zum größten Autobauer der Welt mit einem Absatz von zehn Millionen Autos machen und Toyota von der Spitze verdrängen. Diese Woche hatte Toyota auf die Kampfansage aus Niedersachsen reagiert und sich selbst das Zehn-Millionen-Ziel schon für 2015 vorgenommen. "Dass Toyota nicht ohne Widerstand Platz Nummer eins räumen wird, war uns klar", sagte Winterkorn. Er kündigte an, zusätzlich zu den 400.000 Konzernmitarbeitern 50.000 neue Jobs zu schaffen.

Allein bis 2015 will VW 64 Milliarden Euro investieren. Damit sollen neue Werke im wichtigsten Markt China gebaut, eine Produktion in Malaysia hochgefahren werden, das Werk in den USA noch in der ersten Hälfte 2011 in Betrieb gehen und vor allem neue Modelle auf die Straße gebracht werden. Winterkorn kündigte "30 Neuheiten" in den nächsten Monaten an. Darunter sind das Golf Cabrio, der Kleinwagen Up und der kleine Geländewagen Q3 von Audi.

(apd/felt)
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