Insolventer Reise-Unternehmer Gericht verhängt Arrestbefehl gegen Vural Öger

Frankfurt/Main · Gegen den insolventen Reise-Unternehmer Vural Öger hat das Landgericht Frankfurt am Main im Streit um sein Vermögen einen sogenannten Arrestbefehl erlassen.

Dieser Beschluss sei bereits am 6. Mai in einem Eilverfahren über eine Summe von einer Million Euro gefasst worden, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Er bestätigte damit einen Bericht von "Spiegel Online". Vor Gericht gezogen war ein Gläubiger. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

Durch einen Arrestbefehl werden Vermögenswerte von Schuldnern gesichert, damit diese Zwangsvollstreckungen wie Pfändungen nicht erschweren oder gar vereiteln können. Bei Öger sichert der Arrestbefehl laut dem Gerichtssprecher Vermögenswerte in der Höhe von einer Million Euro. Konkretere Angaben zu den Folgen für Öger konnte er nicht machen.

Laut "Spiegel Online" verkaufte Öger offenbar Immobilien, Grundstücke und Unternehmensanteile unter Wert, um möglichst wenig Privatvermögen angeben zu müssen. Er hatte demnach zuvor eine selbstschuldnerische Bürgschaft unterzeichnet. Die Konsequenz daraus sei, dass er mit seinem Privatvermögen hafte, wenn seine Firma die Ratenzahlungen nicht leisten sollte. Ögers Unternehmen V.Ö. Travel und Öger Turk Tur beantragten später Insolvenz.

SunExpress, eine Tochtergesellschaft von Lufthansa und Turkish Airlines, erwirkte nun vor Gericht den Arrestbefehl. Öger ließ laut "Spiegel Online" über seinen Anwalt mitteilen, dass er aufgrund "laufender gerichtlicher Auseinandersetzungen" zwischen ihm und SunExpress "keine Stellung zu Details" nehmen könne.

Der deutsch-türkische Unternehmer hatte sich mit dem Unternehmen Öger Tours einen Namen gemacht. Die Marke verkaufte er später an den Touristikkonzern Thomas Cook. Zuletzt machte er auch Schlagzeilen als Juror in der Vox-Show "Die Höhle des Löwen", bei der Nachwuchs-Unternehmer für ihre Geschäftsideen werben.

(felt/AFP)
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