Verspätungen und Zugausfälle VRR mahnt nach Nordwestbahn auch DB Regio ab

Gelsenkirchen · Der neue Chef des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr ist erst einen guten Monat im Amt. Ronald Lünser lässt allerdings keine Zeit verstreichen. Innerhalb weniger Tage hat der neue Vorstandssprecher zwei Eisenbahnverkehrsunternehmen wegen Qualitätsmängeln abgemahnt.

 Ein Zug der DB Regio in NRW (Symbolbild).

Ein Zug der DB Regio in NRW (Symbolbild).

Foto: Deutsche Bahn

Nach der Nordwest Bahn, die sich wegen zahlreicher Zugausfälle beim Niersexpress (RE10) einen Rüffel eingefangen hatte, trifft es nun auch die Bahn-Tochter DB Regio.

Nach Angaben des VRR habe es ein Gespräch mit der DB-Regio-Geschäftsführung gegeben. Dabei sei es um die Linien S1, S68, S8 und RE6 gegangen. Der VRR habe in diesem Zusammenhang eine Abmahnung ausgesprochen. Auch dort komme es zu Zugausfällen, fehlenden Sitzplätzen und massiven Verspätungen. Die Probleme bestünden bereits seit Beginn des vergangenen Jahres und seien bis heute nicht abgestellt worden. „Wir fordern die DB Regio auf, kurzfristig einen strukturellen und organisatorischen Maßnahmenplan vorzustellen, verbunden mit einer verbindlichen Nennung, wann der Regelzustand auf Dauer wieder erreicht wird und sie die verkehrsvertragliche Leistungspflicht wieder erfüllt“, sagte VRR-Chef Lünser. Darin enthalten sein soll unter anderem ein zügiger Vorschlag „für eine angemessene Entschädigung der betroffenen Fahrgäste“.

„Wir sind selber mit der aktuellen Qualität, die wir unseren Kunden anbieten, nicht zufrieden. Insbesondere betrübt uns der hohe Schadstand unserer Triebzüge und Doppelstockwagen auf den benannten Linien“, sagte Andree Bach, DB-Regio-Chef von NRW. Einem Bahn-Sprecher zufolge werde eine mögliche Entschädigung der Fahrgäste geprüft. Allerdings verwies die Bahn-Tochter darauf, dass dabei berücksichtigt werden müsse, „dass der VRR als sogenannte Pönale entsprechende Entgelte in erheblicher Größenordnung von der DB Regio einbehält beziehungsweise zurückfordert“.

Die Bahn kündigte zudem an, ihre Züge in anderen Werken warten zu lassen, andere Fahrzeuge auf den Strecken einzusetzen, Zusatzschichten zu fahren und neue Zulieferfirmen für Ersatzteile zu gewinnen.

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