Studie Vorstandschefs haben sichere Jobs

München · In Österreich, der Schweiz und in Deutschland haben Manager oft einen recht sicheren Job. Eine Studie zeigt, dass die Bosse in deutschsprachigen Ländern vergleichsweise sicher auf ihrem Stuhl sitzen. In Japan fliegen Chefs wesentlich häufiger von ihrem Posten.

 Chefs sitzen im deutschsprachigen Raum besonders fest im Sattel.

Chefs sitzen im deutschsprachigen Raum besonders fest im Sattel.

Foto: shutterstock/ racorn

Vorstandschefs in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben wohl auch dank der stabil guten Wirtschaftslage vergleichsweise sichere Jobs. Das hat eine Studie der Beratungsfirma PWC Strategy& (früher: Booz & Company) ergeben. Zwar sei der Anteil der Firmenbosse, die 2013 ihren Posten räumen mussten, ganz leicht auf 12,3 Prozent gestiegen - noch immer seien die deutschsprachigen Länder aber ein "Hort der Stabilität".

Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 lag hierzulande diese Fluktuationsrate mit mehr als 21 Prozent doppelt so hoch. Nur jeder fünfte der Chefwechsel sei 2013 ungeplant oder unfreiwillig passiert, auch wenn mit dem früheren Siemens-Chef Peter Löscher ein prominenter Wechsel stattfand. 65 Prozent aller Wechsel seien geplant gewesen. 16 Prozent verloren ihren Job bei Übernahmen oder Fusionen.

Zudem blieben die Chefs in den deutschsprachigen Ländern auch länger im Amt. Die Verweildauer liege mit 6,8 Jahren im Schnitt deutlich über dem weltweiten Wert von fünf Jahren. "Die anhaltend stabile wirtschaftliche Lage scheint sich also auch für die Vorstandsvorsitzenden auszuzahlen", heißt es in der Studie weiter. Anders sieht es in anderen Gegenden der Welt aus.

Weltweit liege die Fluktuationsquote mit 14,4 Prozent zwar nur wenig über der in deutschsprachigen Ländern. Allerdings gebe es deutliche Unterschiede. So liege die Quote mit fast 17 Prozent etwa in Japan deutlich höher. Noch deutlicher war die Fluktuation in den zuletzt gebeutelten Schwellenländern wie Brasilien, Russland und Indien, wo mehr als 21 Prozent der Vorstandschef ihren Job verloren haben.

Noch immer ein Baustelle ist aber die Besetzung von Chefposten mit Frauen. Weltweit habe die Frauenquote bei den neu ernannten Chefs bei gerade einmal 3 Prozent. "Im deutschsprachigen Raum sind immerhin 10 Prozent der 2013 neu ernannten Vorstandsvorsitzenden weiblich." Dennoch liege der Wert nach wie vor niedrig. Das betreffe auch den Frauenanteil in den Aufsichtsräten. "Deutschland muss im internationalen Vergleich bei der Vielfalt im operativen Management und im Aufsichtsrat noch erheblich aufholen", sagte Strategy&-Partner Klaus-Peter Gushurst.

(dpa)
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