Manager weiter in Haft Volkswagen trennt sich von Audi-Chef Stadler

Wolfsburg · Volkswagen trennt sich von dem inhaftierten Audi-Chef Rupert Stadler. Der Manager sitzt in Haft, weil ihm in der Diesel-Affäre Behinderung der Ermittler vorgeworfen wird.

Der Aufsichtsrat des Mutterkonzerns Volkswagen habe dem Abschluss einer Vereinbarung mit Stadler zur Beendigung seiner Ämter als Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG und als Vorstandsvorsitzender von Audi AG sowie seiner Dienstverträge zugestimmt, teilte der Konzern am Dienstag mit. "Herr Stadler scheidet mit sofortiger Wirkung aus den Unternehmen aus und ist nicht mehr für den Volkswagen Konzern tätig."

Hintergrund sei, dass der beurlaubte Manager wegen seiner andauernden Untersuchungshaft nicht in der Lage sei, seine Aufgaben als Vorstandsmitglied zu erfüllen und sich stattdessen auf seine Verteidigung konzentrieren wolle. Die vertragliche Abwicklung sei an den Verlauf und den Ausgang des Strafverfahrens geknüpft.

Das Kontrollgremium hatte bereits am Freitag über die Personalie beraten, war nach Angaben aus Unternehmenskreisen aber nicht zu einem einhelligen Votum gekommen. Vor allem über die Modalitäten sollte weiter gesprochen werden. Stadlers Vertrag war erst im vergangenen Jahr um fünf Jahre verlängert worden. Deshalb steht eine hohe Abfindung im Raum. Über die Höhe machte Volkswagen keine Angaben.

Stadler sitzt seit Juli in Untersuchungshaft, weil ihm die Staatsanwaltschaft München Behinderung der Dieselermittlungen vorwirft. Der Audi-Chef soll versucht haben, Zeugen zu beeinflussen, was Stadler bestreitet. An seiner Rückkehr auf den Chefposten bei der VW-Tochter und in den Konzernvrostand wird in der Branche auch nach einer möglichen Haftentlassung nicht gerechnet. Audi wird zurzeit kommissarisch von Vertriebschef Bram Schot geführt.

(felt/Reuters)
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